Der SSV Ulm 1846 Fußball hatte sich den Saisonstart in der 2. Bundesliga anders vorgestellt. Nach dem unglücklichen 1:2 gegen Nürnberg ist der Aufsteiger im Tabellenkeller angekommen.
Zwischenzeitlich hatte es so ausgesehen, als könnte der SSV Ulm 1846 Fußball am fünften Spieltag den ersten Saisonsieg in der 2. Bundesliga feiern. Doch am Ende standen nur Frust und Ärger. "Für uns ist es brutal. Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt", sagte SSV-Trainer Thomas Wörle nach dem unglücklichen 1:2 (0:0) des Aufsteigers gegen den 1. FC Nürnberg. Damit stehen er und seine Mannschaft erst einmal auf einem direkten Abstiegsplatz. Und das nach einer Partie, die aus Ulmer Sicht nicht nur das Label "brutal", sondern auch den Zusatz "brutal unglücklich" verdient hatte.
Ulmer Führung, "vogelwilde" Schlussphase
"Es war ein sehr unruhiges und zerfahrenes Spiel, in dem beide Teams ihre Phasen und Chancen hatten", erklärte Wörle. "Nach der Pause hatten wir erst Glück und machen dann durch eine Willensleistung das 1:0." Danach sei für Ulm "der bittere Teil" gekommen.
Nach dem Ulmer 1:0 durch Semir Telalovic (51. Minute), zählte das 2:0 des Aufsteigers wegen des Handspiels von Torschütze Maurice Krattenmacher (55.) nicht - stattdessen glich Nürnbergs Stefanos Tzimas wenig später aus (64.). Und dann wurde es, selbst aus Sicht von Club-Coach Miroslav Klose, "vogelwild".
Elfmeter, Unmut und Platzverweis
Nachdem SSV-Torwart Christian Ortag einen Foulelfmeter von Club-Stürmer Lukas Schleimer pariert hatte, wurde der Strafstoß wiederholt, weil der gefeierte Keeper zu früh die Torlinie verlassen hatte. Den zweiten Versuch schlenzte Taylan Duman zum Sieg der Gäste ins Tor (90.+9). Die Nürnberger jubelten vor der Ulmer Kurve und zogen sich den Unmut der Ulmer Fans - inklusive Mini-Platzsturm - zu.
Einer der Anhänger hatte es sogar auf den Platz geschafft und meldete bei Schiedsrichter Wolfgang Haslberger Gesprächsbedarf an. Als die Fans zurück im Block waren, war das noch immer nicht das Ende der wilden Schlussphase. Nürnbergs Tzimas flog noch wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit mit Rot vom Platz (90.+10).
"Unentschieden wäre gerecht gewesen"
"Das Unentschieden wäre aus meiner Sicht gerecht gewesen", meinte Wörle und musste in der Pressekonferenz an sich halten. "Ich hab die strittigen Szenen noch nicht gesehen." Schiedsrichter Haslberger hat nach dem Spiel seine Entscheidungen noch einmal erklärt: