Der SC Freiburg startet in Kürze mit neuem Coach in die neue Saison. Sportvorstand Jochen Saier spricht über Julian Schuster, die Erwartungen des Umfelds und mögliche Transfers.
SWR: Jochen Saier, es wird langsam ernst. In einer Woche geht es los mit dem DFB-Pokalspiel in Osnabrück und dann mit dem Bundesligastart gegen den VfB Stuttgart. Wie lief die Saisonvorbereitung?
Saier: Absolut positiv. Man weiß ja, dass es bei uns eine nicht gerade kleine Veränderung mit dem Wechsel auf der Cheftrainer-Position gab. Alles, was wir gesehen haben auf dem Trainingsplatz, in der Kabine und im Innenleben der Mannschaft, fühlt sich gut an. Es wurde sehr intensiv gearbeitet. Die guten Dinge wurden mitgenommen, und - passend zu Julian und seinem Trainerstab - wurden Dinge verändert. Wir haben einen guten Mix in der Kabine und auf dem Platz gefunden.
Wie haben Sie Neu-Trainer Julian Schuster während der Vorbereitung und auch im Trainingslager in Schruns wahrgenommen?
Er hat sich sehr authentisch, klar und nahbar präsentiert. Julian weiß ganz genau, was er will. So haben wir das auch erwartet. Er ist ein nahbarer Trainer, der aber auch Grenzen aufzeigt und laut sein kann. Wir kommen jetzt in eine Phase, die spannender wird im Umgang mit dem Kader. Ich bin aber total überzeugt, dass wir die Werte, die uns bis hierher gebracht haben, auch weiterhin ausgeprägt leben werden. Darauf werde auch ich extrem darauf achten, dass wir eng beisammen bleiben. Man muss bedenken: Wenn ein Zehnjähriger auf den Verein schaut, dann kennt er ihn gefühlt nur auf einem einstelligen Tabellenplatz. Aber alle, die etwas länger dabei sind, kennen den Verein auch noch anders.
Neuer Freiburg-Coach im Interview Julian Schuster über seine Ziele und wie große Fußstapfen helfen können
Julian Schuster ist beim SC Freiburg in die großen Fußstapfen von Christian Streich getreten. Im Trainingslager in Schruns will er den Breisgauern seine Handschrift vermitteln. Das sind seine Pläne.
Noch ist das Transferfenster weit geöffnet. Wie steht es um den Verbleib von Roland Sallai oder Kiliann Sildillia?
Bei Roland ist es nicht die erste Transfer-Periode, in der er liebäugelt, sich zu verändern. Es ist nicht ausgemacht, dass Roland uns verlässt. Es kann auch sein, dass er bleibt, dann wären wir auch nicht unzufrieden. Bei Kiliann haben wir klar das Bestreben, ihn bei uns zu behalten. Wir sind aber auch nicht in allen Bereichen im Fahrersitz. Es gibt Interesse, und mit dem müssen wir und der Spieler umgehen. Und in seinem Fall vor allem sein Umfeld. Mal schauen, wie es ausgeht und was von außen noch dazu kommt. Da gibt es ja noch die eine Planposition: Offensiv würden wir schon noch gerne was machen.
Matthias Ginter wird mit einem Verein aus der Champions-League in Verbindung gebracht. Was ist da dran?
Mit der aktuellen Schnelllebigkeit der Medien müssen auch wir umgehen. Aber was ich nicht weiß, ist auch kein Thema. Mit Blick auf Matthias kann ich die Fans beruhigen. Das ist kein Thema.
Am 24. August startet die Saison für den Sport-Club mit dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart. Wohin geht die Reise in der kommenden Spielzeit?
Es hat sich nichts verändert. In den letzten Jahren haben wir das absolute Maximum aus dem Verein heraus gepresst. Jetzt gab es eine große personelle Veränderung von Christian Streich zu Julian Schuster. Christian war ein Riesenstabilisator in unruhigen Zeiten. Aber Julian ist selbstbewusst und geht vorneweg. Ich finde, man muss einen realistischen Umgang mit diesem Haifischbecken Fußball-Bundesliga finden. Das Wachstum ist da, wir haben mittlerweile rund 70.000 Mitglieder. Aber am Ende ist es dieses wunderbare und furchtbare Spiel, wo ein Fehler über das Ergebnis entscheidet. Es ist nicht wirklich planbar, was kommt. Man kann nur versuchen, möglichst gut den Rahmen zu setzen. Am Ende liegt die Wahrheit auf dem Platz.