Der 1. FC Kaiserslautern feierte gegen den VfL Osnabrück einen emotionalen Last-Minute-Sieg. Im Anschluss war die Erleichterung bei den Roten Teufeln riesig.
Es war mal wieder ein echter "Betzenberg-Moment": Es lief bereits die Nachspielzeit in der Partie zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem VfL Osnabrück, als die Roten Teufel beim Stand von 2:2 noch einmal einen Angriff starteten. Ba-Muaka Simakala passte auf die rechte Seite in den Lauf von Richmond Tachie, der mit einer flachen Hereingabe Ragnar Ache suchte - und auch fand. Der Stürmer verwertete das Zuspiel von Tachie und traf flach aus knapp acht Metern ins rechte Eck des Osnabrücker Tores zum 3:2 für den FCK. Der Siegtreffer in einem umkämpften Kellerduell der 2. Liga - er brachte das Fritz-Walter-Stadion zum Beben.
Friedhelm Funkel: "Leistung kann man gar nicht hoch genug bewerten"
Dementsprechend war die Gemütslage bei Kaiserslauterns Trainer Friedhelm Funkel nach der Partie. "Ich bin relativ kaputt", sagte der 70-Jährige im Gespräch mit SWR Sport. "Wir haben zweimal einen Rückstand aufgeholt und haben dann noch das Siegtor geschossen. Die Leistung der Mannschaft kann man gar nicht hoch genug bewerten."
Erik Engelhardt (48. Minute/69.) hatte Osnabrück zweimal in Führung gebracht, Ache (67.) und der eingewechselte Simakala (78.) jeweils ausgeglichen. Als alles schon nach einem Remis ausschaute, schlug Ache dann ein zweites Mal zu (90.+3).
"Das war ein sehr wichtiger Sieg"
"Das war ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem letzten Heimspiel (0:4 gegen den KSC, Anm. d. Red.)", konstatierte Funkel. "Damals sind wir nach dem 0:1 auseinandergebrochen, weil wir da keine Geduld hatten. Das haben wir geändert." Das späte 3:2 weckte dann auch beim erfahrenen FCK-Coach Emotionen: "Das war Betzenberg live. Wir haben das Spiel in den letzten Sekunden für uns entschieden. Das war ein sehr wichtiger Sieg."
Funkel gestand aber auch: "Jede Woche brauche ich so einen Spielverlauf nicht, denn dann wüsste ich nicht, wie lange ich das durchhalten kann. Das ein oder andere Spiel ginge aber noch, wenn wir gewinnen."
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Friedhelm Funkel dankt Ragnar Ache
Der erfahrene Trainer wusste auch, bei wem er sich zu bedanken hatte - nämlich vor allem beim Doppel-Torschützen Ache. "Ragnar ist ein ganz, ganz wichtiger Spieler für uns. Er ist sehr torgefährlich. Wenn er eine Chance hat, dann nutzt er sie auch. Egal ob mit dem Kopf oder mit dem Fuß."
Ache selbst war auch überglücklich über den späten Sieg. "Wir haben jetzt gegen zwei direkte Konkurrenten zweimal gewonnen. Das ist ein geiles Gefühl", sagte der Angreifer. "Wir haben verstanden, um was es geht. Wir haben Energie, auch durch die Fans. Wir geben nie auf."
Durch die zwei Siege gegen direkte Konkurrenten - letzte Woche in Rostock, nun gegen Osnabrück - hat sich der FCK etwas Luft im Abstiegskampf der 2. Liga verschafft. Allerdings bleibt es eng, die Roten Teufel weisen als Tabellen-15. nun 28 Zähler auf. Drei Punkte Vorsprung auf Hansa, das auf dem Relegationsrang 16 steht, sind nicht viel. Weiter gehts für die Pfälzer am nächsten Samstag (20:30 Uhr) in Hannover.
Doch ein Anfang ist nun gemacht. "Auf dieser Basis müssen wir weiter arbeiten. Wir wissen, dass das bis zum letzten Spieltag gehen wird. Wir werden im Abstiegskampf noch Ausdauer benötigen, um die nötigen Punkte zu holen", sagte Funkel. "Es ist noch viel Arbeit, aber das weiß jeder."