Petra behauptet sich als Dachdeckerin in einer Männerdomäne

Stand
Autor/in
Claudia Steinsberger
Onlinefassung
Theresa Buß

Ein Freund nahm sie vor 30 Jahren mit auf den Bau. Seitdem ist Petra aus Fußgönheim Dachdeckerin aus Leidenschaft.

"Jeder will, dass die Kinder Abitur machen und einen Beruf haben, in dem sie ihr Geld leichter verdienen. Im Prinzip haben sie recht, denn wir machen uns auf dem Bau die Knochen kaputt."

Ein Meistertitel im Dachdecken

Trotz der harten körperlichen Arbeit liebt Petra ihren Beruf. Vor 30 Jahren hatte ein Freund sie mit auf den Bau genommen – so begann ihre Leidenschaft für den Dachdeckerberuf. „Schiefer ist ein schönes Material. Man kann unheimlich viel daraus machen, da man es selbst zuhauen muss.“ Ihre Meisterprüfung hat Petra damals mit einem Schieferdach bestanden. „Ich habe ziemliche Probleme mit dem Knie. Darum dachte ich, ein Meisterbrief ist sinnvoll, um mich irgendwann dann doch ins Büro zurückzuziehen.“ Aber das liegt auch mit 50 für Petra noch in weiter Ferne.

"Wenn ich nur im Büro sitze, verliere ich das Verhältnis zur Arbeit draußen. Dann ist man nur noch Theoretiker."

Berufstätige Mutter: Von der Baustelle zum Kindergarten

Neben der Arbeit verbringt Petra gerne Zeit mit ihren zwei Töchtern. „Ich freue mich immer, wenn sie da sind. Ich sehe sie so selten, weil ich lange arbeite. Wenn sie dann zum Essen kommen und wir zusammen kochen können, dann ist das schon schön.“

Früher war die gemeinsame Zeit knapp. „Als meine Töchter in den Kindergarten und die Schule gegangen sind, habe ich einfach zu wenig Zeit für sie gehabt. Das haben sie mir auch schon öfter gesagt, dass ich immer viel arbeiten war und sie das gestört hat. Ich meine, ich liebe meinen Beruf und wollte da auch nicht rauskommen. Aber es hat mir schon sehr leidgetan. Das war nicht einfach, ich habe sie nicht gerne hergegeben.“

Tochter Julia erinnert sich an die komischen Blicke der anderen Kinder, wenn Petra sie in Arbeitskleidung vom Kindergarten abgeholt hat. Petra war das gar nicht so bewusst. „Ich kenne mich nur mit Arbeitsklamotten, von daher mache ich mir da nicht viele Gedanken.“

Doch heute sind die Töchter stolz darauf, eine Handwerkerin als Mutter zu haben.

Nach 80 Jahren: Erbin von jüdischem Geschirr gefunden

80 Jahre lang hat eine Familie aus Lehmen an der Mosel auf das Porzellan ihrer jüdischen Nachbarn aufgepasst. Jetzt haben sie eine Erbin der jüdischen Familie in den USA gefunden.

Du stehst doch auf Schmerzen – Wrestlerin Jazzy reagiert auf Klischees über ihren Beruf

Gehirnerschütterungen, ausgeschlagene Zähne, gebrochene Nase: Jazzy aus Bisingen ist Wrestlerin mit vollem Körpereinsatz. Sie ist in der Szene als „Alpha Female” international bekannt und würde ihre Leidenschaft niemals freiwillig aufgeben. Bei uns verrät sie, ob man vom Wrestling leben kann und ob Wrestler wirklich nur Bodybuilder sind, die schlecht schauspielern.

Tübingen

Laura hatte eine Abtreibung

An Lauras letztem Tag im Auslandssemester ist ihr Schwangerschaftstest positiv. Für sie und ihren damaligen Partner steht fest: Sie wollen jetzt kein Kind großziehen. Laura treibt ab.

Stand
Autor/in
Claudia Steinsberger
Onlinefassung
Theresa Buß