Telefonieren gegen die Einsamkeit – Rentnerin Renate half ein Telefontandem

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Autor/in
Julius Bauer
Julius Bauer Vorstellung
Eser Aktay
Seniorin in ihrer Wohnung
Rentnerin Renate bleibt durch die Telefonengel mit anderen in Kontakt.

Renate ist Rentnerin und wohnt allein in einer Wohnung bei Trier. „Mein Mann ist vor zehn Jahren gestorben. Da habe ich noch gedacht, ich lebe auch nicht mehr so lange. Und dann bin ich 80 geworden dieses Jahr.“ Dass sie sich mal einsam fühlen könnte, damit hat Renate nicht gerechnet. „Ich komme aus einem arbeitsreichen Leben. Ich habe mir erstmal gesagt: Ach komm, haste mal deine Ruhe, brauchst mal nicht zu arbeiten. Aber irgendwann fällt einem die Decke auf den Kopf.“

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 „Ich habe gemerkt, ich werde doch älter und muss noch irgendwas tun.“

Renate sucht nach einer Lösung, sich zu beschäftigen und entscheidet sich, anderen Gutes zu tun. „Ich bin in die Ehrenamtsagentur, um mir da was suchen. Ich wollte im Seniorenheim in der Küche helfen, die Leute dort entlasten, aber das geht ja jetzt mit Corona nicht." Helfen kann Renate also gerade nicht, aber die Ehrenamtsagentur Trier hat für Menschen, die allein leben und Kontakt suchen, ein anderes Projekt: Trierer Telefonengel.

Dort kann man eine Art Steckbrief ausfüllen, wird dann mit einer anderen Person gematcht, die zu einem passt und kann sich dann zu Telefonaten verabreden. „Mein erster Telefonkontakt war Marianne. Die wohnt in der Eifel, also etwas weiter weg. Wir haben uns noch nicht gesehen, uns nur über WhatsApp geschrieben und telefoniert. Die Zweite ist Bärbel. Die wohnt in Trier und wir haben uns neulich gesehen. Aber jetzt, wo alles zu ist, kann man ja nichts gemeinsam unternehmen.“

Und wie wird man dann gematcht? „Marianne und ich haben einen Rollator. Und deshalb hat man uns zusammengetan“, sagt Renate und lacht. „Man hat mich dann aber zwei Wochen später auch noch der Bärbel zugeteilt, weil die besser zu mir passen würde.“ Für Renate sind die Telefonkontakte eine angenehme Abwechslung und man unterstützt sich auch gegenseitig: „Als ich Marianne erzählte, dass ihr (vom SWR) kommt, meinte sie: Bei mir war neulich auch das Fernsehen, brauchst keine Angst haben. Das ist nicht so schlimm.“

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