Omas Traum lebt weiter: Christian führt Imbiss in dritter Generation

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Autor/in
Katharina Feißt
Bild von Katharina Feißt, Studio Mainz
Ulrike Pia Stegemann
Ulrike Pia Stegemann

„Ich habe mich als Kind hier aufgehalten und war immer mit dabei. Also ohne den Laden kann ich es mir nicht mehr vorstellen.“

Christians Oma Hilde eröffnet 1970 ihren eigenen Imbiss. Damit erfüllt sich die 50-jährige Witwe den Traum vom eigenen Geschäft. Der lebt bis heute in ihrer Familie weiter: Erst übernimmt ihre Tochter Gabi den Laden, heute betreibt ihn Enkel Christian. Auch nach Hildes Tod heißt der Imbiss weiter „Hildes Futterhäuschen“. Den Namen zu ändern, habe nie zur Diskussion gestanden, erzählt Christian: „Das ist so Tradition. Es sind auch viele Einheimische oder Stammkunden, die sagen: ‚Komm, wir fahren mal bei Hilde.‘ Deswegen bleibt das auch so.“

Christian leitet den Imbiss seit 2011. Bei der Übernahme habe er nie Druck seitens seiner Eltern verspürt:

„Das ging so in einem über. Meine Eltern waren auch stolz darauf. Die waren unheimlich froh, dass das noch einer weiter macht und es nicht endet.“

Das ging offenbar auch vielen Stammgästen so: Einige kennen Hilde noch persönlich und kommen seit über 50 Jahren zum Essen. Bei der Arbeit fühle er sich manchmal wie ein Seelsorger, erzählt Christian. Die Leute würden Geschichten erzählen und auch über ihre Probleme sprechen: „Ich habe die auch alle gerne. Jeder hat natürlich seine eigene Art, aber das klappt ganz gut.“

Ein eigener Laden bedeute aber auch viel Verantwortung: „Wenn man nicht für sowas brennt, dann kann man sowas nicht führen.“ Seine vier Kinder und die Selbstständigkeit unter einen Hut zu bringen, sei auch eine Herausforderung: „Ich will ja auch bei meiner Familie sein. Die Zeit kriege ich nicht mehr zurück.“ Bei seinem jüngsten Sohn kann sich Christian vorstellen, dass er den Laden vielleicht einmal übernehmen würde. „Aber der ist halt noch ein kleiner Kerl von drei Jahren. Das kann ich jetzt so noch nicht sagen. Freuen würde es mich natürlich.“ Und Oma Hilde bestimmt auch.

Mehr Heimat

Überlebenskampf: Sturz aus 50 Metern überlebt

Eine Bergwanderung in Neuseeland wird für Johannes aus Stuttgart fast zum Todesurteil. Er stürzte 50 Meter in eine Schlucht und musste sich daraufhin über 20 Stunden schwerverletzt durch die Wildnis kämpfen. Er überlebt, leidet aber noch heute unter den Folgen seiner Verletzungen.
„Direkt nach dem Aufprall auf dem Felsboden habe ich gesehen, wie mein Handy leuchtend neben mir in einem Busch gelandet ist. Im Gegensatz zu mir, hat es keinen Kratzer abbekommen. Aber es hatte leider keinen Empfang.“ (Johannes, 36, aus Stuttgart)
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Eigentlich sollte es nur ein kurzer Ausflug werden. Nur mit einem Wasserbeutel, Sonnencreme, einem Handy und in kurzer Hose mit T-Shirt bekleidet, geht Johannes auf Bergwanderung. Doch als er auf dem Rückweg im Nebel plötzlich ins Leere tritt und rund 50 Meter in die Tiefe stürzt, ist für ihn klar: Das überlebe ich nicht.
Fall ins Bodenlose
„Es hat sich einfach viel zu lange angefühlt. Denn ich kenne das Gefühl des freien Falls – ich bin schon Bungee und Fallschirm gesprungen. Zum Glück haben wohl ein paar Äste meinen Fall gebremst. Noch Monate nach dem Unfall habe ich beim Zähneputzen Baumreste aus meinem Zahnfleisch gezogen.“ Wie durch ein Wunder überlebt Johannes den Sturz. Doch sein rechtes Sprunggelenk bekommt die komplette Wucht des Aufpralls ab.
Letzte Hoffnung: künstliches Sprunggelenk
Im Krankenhaus in Neuseeland wird er zwar gut versorgt, doch der Schaden am Knochen ist nicht wiederherstellbar. Johannes hat bis heute ununterbrochen Schmerzen. Ein künstliches Sprunggelenk aus der Schweiz ist seine letzte Hoffnung wieder in ein normales Leben zurückzukehren. Um die kostspielige Operation zu ermöglichen, hat seine Schwester ein Spendenkonto auf einer Crowdfunding-Seite eingerichtet. „Bereits am 20. Januar wird meine langersehnte Operation stattfinden. Um die OP nicht aufs Spiel zu setzen, bin ich bereits seit einigen Tagen vorsorglich in Quarantäne.“

Landau

Dreirad für Otto Poh – Verein gegen Altersarmut hilft

Für Otto aus Landau reicht die Rente kaum zum Leben. Silberstreif, ein Verein gegen Altersarmut hilft Otto und hat ihm ein Dreirad geschenkt, das ihm zu neuer Mobilität verhilft.