Ukrainerin Valeriia dankt Deutschland und hilft ehrenamtlich

Stand
Autor/in
Nico Bähr
Julius Bauer
Julius Bauer Vorstellung
Junge blonde Frau mit rotem T-Shirt, Arbeitshandschuh und Gartenschere.
Die Ukrainerin Valeriia ist dankbar für die Hilfe, die sie in Deutschland erhalten hat, deshalb engagiert sie sich ehrenamtlich. „Ich möchte etwas zurückgeben.”
Zwei Männer und eine Frau fegen einen Schulhof.
Valeriia ist eine von vielen Geflüchteten, die sich freiwillig gemeldet haben, um einen Schulhof in Schwabenheim aufzuräumen.
Mann mit schwarzem T-Shirt vor einem Klettergerüst auf einem Schulhof.
Bernd vom Sozialamt Gau-Algesheim hat die WhatsApp-Gruppe “Refugees Helps Refugees” eingerichtet, in die er schreibt, wenn er Helfer sucht.
Gruppenbild von Männern und Frauen aus verschiedenen Ländern.
Obwohl die Helfer aus verschiedenen Ländern kommen und es Sprachbarrieren gibt, verstehen sie sich gut miteinander.
Eine Frau in rotem T-Shirt und ein Mann mit weißem T-Shirt lachen gemeinsam bei der Arbeit an einer Rosenhecke.
Bei den Hilfsaktionen hat Valeriia ihren besten Freund in Deutschland, Ghassan, kennengelernt: „Er ist für mich wie ein Bruder.”

Wenn ich hier helfe, fühle ich mich besser. Ich kann Deutschland etwas zurückgeben und muss weniger über den Krieg nachdenken.

Valeriia ist im März 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. „Deutschland hat uns gerettet“, sagt die 29-Jährige dankbar. „Und die Wohnung hier, den Sprachkurs, mein Praktikum und die Stelle beim Kindergarten – das alles habe ich nur dank der Verbandsgemeinde Gau-Algesheim bekommen. Deshalb möchte ich etwas zurückgeben.“ Gemeinsam mit anderen Geflüchteten engagiert sich Valeriia immer wieder ehrenamtlich bei Hilfsaktionen der Verbandsgemeinde.

Bei solchen Hilfsaktionen hat Valeriia Freunde gefunden, allen voran den Syrer Ghassan. Sie schätzt an ihm, wie hilfsbereit er ist. Und sie findet schön, dass er sogar bei Wind und Wetter für gemeinsame Ausflüge zu haben ist: „Letztes Mal waren wir in Heidelberg. Außer uns ist niemand mit, weil es geregnet hat. Nur wir beide sind so verrückt, auch bei Regen einen Ausflug zu machen.“ Eigentlich kennen sich Valeriia und Ghassan erst seit einem guten Jahr, aber sie findet: „Es ist, als ob wir uns schon seit vielen Jahren kennen. Ghassan ist für mich wie ein Bruder.“

Refugees Helps Refugees

„Manchmal ist es mit der Sprache schwierig. Ansonsten verstehen sich alle hier gut miteinander und die Zusammenarbeit funktioniert super“, berichtet Bernd vom Sozialamt Gau-Algesheim. Er hat die WhatsApp-Gruppe „Refugees Helps Refugees“ gegründet, in die er reinschreibt, wenn er Helfer für die nächste Hilfsaktion sucht. „Es finden sich jedes Mal mehr Helfer als ich brauche.“ Mittlerweile zählte die Gruppe über 50 Mitglieder. Viele Geflüchtete hätten aufgrund ihres Aufenthaltsrechtsstatus keine Erlaubnis, einem Beruf nachzugehen. „Sie sind froh, wenn sie etwas Sinnvolles zu tun haben – ihnen fällt sonst die Decke auf den Kopf.“

Geflüchtete zu gemeinnütziger Arbeit zu verpflichten, davon hält Bernd nichts. Er macht gute Erfahrungen mit dem freiwilligen Modell.

Mehr zur Debatte erfährst du im SWR-Beitrag „Diskussion um Arbeitspflicht für Geflüchtete“ aus Zur Sache RLP!, den du in der ARD-Mediathek findest.

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