Valeriia ist im März 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. „Deutschland hat uns gerettet“, sagt die 29-Jährige dankbar. „Und die Wohnung hier, den Sprachkurs, mein Praktikum und die Stelle beim Kindergarten – das alles habe ich nur dank der Verbandsgemeinde Gau-Algesheim bekommen. Deshalb möchte ich etwas zurückgeben.“ Gemeinsam mit anderen Geflüchteten engagiert sich Valeriia immer wieder ehrenamtlich bei Hilfsaktionen der Verbandsgemeinde.
Bei solchen Hilfsaktionen hat Valeriia Freunde gefunden, allen voran den Syrer Ghassan. Sie schätzt an ihm, wie hilfsbereit er ist. Und sie findet schön, dass er sogar bei Wind und Wetter für gemeinsame Ausflüge zu haben ist: „Letztes Mal waren wir in Heidelberg. Außer uns ist niemand mit, weil es geregnet hat. Nur wir beide sind so verrückt, auch bei Regen einen Ausflug zu machen.“ Eigentlich kennen sich Valeriia und Ghassan erst seit einem guten Jahr, aber sie findet: „Es ist, als ob wir uns schon seit vielen Jahren kennen. Ghassan ist für mich wie ein Bruder.“
Refugees Helps Refugees
„Manchmal ist es mit der Sprache schwierig. Ansonsten verstehen sich alle hier gut miteinander und die Zusammenarbeit funktioniert super“, berichtet Bernd vom Sozialamt Gau-Algesheim. Er hat die WhatsApp-Gruppe „Refugees Helps Refugees“ gegründet, in die er reinschreibt, wenn er Helfer für die nächste Hilfsaktion sucht. „Es finden sich jedes Mal mehr Helfer als ich brauche.“ Mittlerweile zählte die Gruppe über 50 Mitglieder. Viele Geflüchtete hätten aufgrund ihres Aufenthaltsrechtsstatus keine Erlaubnis, einem Beruf nachzugehen. „Sie sind froh, wenn sie etwas Sinnvolles zu tun haben – ihnen fällt sonst die Decke auf den Kopf.“
Geflüchtete zu gemeinnütziger Arbeit zu verpflichten, davon hält Bernd nichts. Er macht gute Erfahrungen mit dem freiwilligen Modell.
Mehr zur Debatte erfährst du im SWR-Beitrag „Diskussion um Arbeitspflicht für Geflüchtete“ aus Zur Sache RLP!, den du in der ARD-Mediathek findest.
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