Fastnachts-Hochburgen in Baden-Württemberg

Da stehen sie alle und regen sich nicht. Als ob jemand für ein paar kurze Sekunden die Zeit angehalten hätte. Lauernd kniet die Löffinger Hexe auf dem Boden und wartet auf ein Opfer. Tonlos brüllt der Strohbär aus Singen.

"Schudreck, Schudreck mit de Schäre moch die alte Wieber z'bläre." Der bekannte Schuttig ist im Städtchen Elzach zu Hause. Das dortige Narrenlaufen gilt als eines der ältesten der schwäbisch-alemannischen Fastnacht.

Obwohl weniger bekannt als andere Orte der schwäbisch-alemannischen Fasnet, kann auch die Empfinger Fastnacht auf eine lange Tradition zurückblicken. Strafsachen und Gerichtsprotokolle von 1697 und 1784 belegen ihren Bestand.

Obwohl Laufenburg am Rhein im Frieden von 1801 Deutschland und der Schweiz zugeschlagen wurde, feiern die Narren bis heute gemeinsam.

Eiskalt ist das Brunnenwasser, in das die jungen Männer in Munderkingen springen - bekleidet nur mit einem einfachen mittelalterlichen Stoffkostüm. Einziges Hilfsmittel der beiden Akteure: ein kräftiger Schluck heißer Wein.

Die Rottweiler Fasnet gehört zu den ältesten der schwäbisch-alemannischen Fastnacht. Die ersten Belege stammen aus dem späten Mittelalter.

Die alljährlich Sitzung des "Hohen, grobgünstigen Narrengerichts" ist ein Höhepunkt der Fastnacht. Seit 1351, wird dort im Namen des Brauch-Begründers Hans Kuony Recht gesprochen.

Berühmt ist Villingen für die Kunst des Maskenschnitzens - der Bestand an wertvollen Schemen ist in der schwäbisch-alemannischen Fasnet unübertroffen

Mindestens 350 Jahre alt ist die Weil der Städter Fasnet. Ein erster Höhepunkt ist hier der Narrensprung eine Woche vor dem Fasnets-Sonntag.

Fastnachtsspiele werden in Wolfach seit mindestens 1787 aufgeführt - so etwa das von der "Altweibermühle in Tripsdrill". Wolfacher Narren lieben es, anderen mit Witz und Spott die Wahrheit zu sagen.