Damals ein Skandal, heute ein Klassiker – es geht um sexuelle Selbstbestimmung, weibliche Emanzipation – ein moderner, feministischer Roman, aber auch die großartige Liebesgeschichte eines ungleichen Paares, sagt Literaturkritikerin Theresa Hübner.
In Frankreich als pornografisch beschimpft, in Deutschland ein Bestseller: Benoîte Groults Roman „Salz auf unserer Haut“ sorgte bei seiner Veröffentlichung 1988 für Schlagzeilen.
Es ist die ungleiche Liebesgeschichte zwischen der Pariser Intellektuellen George und ihrem Liebhaber, einem omnipotenten bretonischen Fischer. Eindeutige Sexszenen und eine Protagonistin, die weiß, was sie vom Leben will – Salz auf unserer Haut ist eine große Liebesgeschichte und ein Klassiker feministischer Literatur, findet Theresa Hübner.
Sex, Crime, Drogen und Nihilismus Skandal im Bücherregal: Umstrittene Klassiker und streitbare Lektüren
Es gibt sie, die Bücher, die die Welt erschütterten. Provokante Texte, die direkt nach ihrem Erscheinen auf dem Index landeten. Interessant ist, wie anders einst umstrittene Texte heute gelesen werden.
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Mit ihrem neunten Roman nimmt die französische Autorin Karine Tuil die Eliten aus Politik und Medien ihres Heimatlandes in den Blick. Sie entwirft ein ernüchterndes Szenario, in das die sexuelle Gewalttat eines 21jährigen Eliteschülers hineinplatzt. Keine Erzählung für schwache Nerven. Rezension von Michael Kuhlmann. Aus dem Französischen von Maja Ueberle-Pfaff Claassen Verlag ISBN 978-3-843-72276-6 383 Seiten 22 Euro