Eine Studie hat Daten zur weltweiten Lebenserwartung aus den letzten 31 Jahren zusammengefasst. Sie beschreibt auch, wie die Corona-Pandemie die Sterblichkeit beeinflusst hat.
Wie hat sich die Lebenserwartung in den Jahren von 1990 bis 2021 verändert? Das haben Forschende der University of Washington anhand weltweiter Daten aus den letzten 31 Jahren analysiert. Ihre Studie beschreibt auch, welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf die Lebenserwartung hatte.
In der Corona-Pandemie sind weniger Kinder gestorben als befürchtet
Die Forschungsteam hat die Sterblichkeit für fast 300 Todesursachen in mehr als 200 Ländern geschätzt. Als Grundlage dafür dienten ihnen die verfügbaren Daten, die zum Beispiel aus Autopsien, Volkszählungen und Krebsregistern vorliegen.
In den letzten Teil des Untersuchungs-Zeitraumes - von 1990 bis 2021 - fällt die Corona-Pandemie. Auf diese Zeit hat das Forschungsteam nochmal genauer geschaut.
Wie erwartet, zeigt sich eine deutliche Delle in der weltweiten Lebenserwartung während der Corona-Pandemie. Die Sterblichkeitsraten bei Erwachsenen stiegen 2020 und 2021 ordentlich an.
Aber die Kindersterblichkeitsraten auch in der Pandemiezeit weltweit weiter gesunken. Anders als zunächst befürchtet, sind nur wenige Kinder an COVID-19 gestorben. Die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren ist zwischen 2019 bis 2021 um weitere sieben Prozent gesunken.
Die Todesursachen während der Pandemie
In ihrer Studie zeigen die Forschenden der University of Washington, dass Covid-19 im Jahr 2020 dritthäufigste Todesursache war. Ein Jahr später - 2021 - stand Covid 19 dann sogar auf Rang 2 der häufigsten Todesursachen.
Bis einschließlich 2019 sah diese Liste anders aus - auf Platz eins war und ist weltweit die koronare Herzkrankheit. Das sind verengte Herzgefäße, die häufig einen Herzinfarkt auslösen. Sie wurde im Zeitraum vor der Pandemie direkt gefolgt vom Schlaganfall, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (kurz COPD) und Infektionen der unteren Atemwege.
Regionale Unterschiede bei der Lebenserwartung
Insgesamt ist die weltweit gemittelte Lebenserwartung zwischen 2019 und 2021 während der Corona-Pandemie um 1,6 Jahre gesunken.
Aber es gab deutliche regionale Unterschiede: In Südostasien, Ostasien und Ozeanien hat sich die Lebenserwartung kaum oder gar nicht vermindert. In Lateinamerika und der Karibik mit 3,6 Jahren am stärksten.
Anstieg der Lebenserwartung vor allem durch weniger Darminfektionen
Im gesamten Untersuchungszeitraum seit 1990 bis 2021 ist die Lebenserwartung aber trotz der Corona-Delle um 6,2 Jahre gestiegen ist. Dazu haben unter anderem eine Verbesserung der Lebensumstände vieler Menschen und Fortschritte in der medizinischen Behandlung geführt.
Den größten Einfluss hatte der Rückgang der weltweiten Todesfälle durch Darminfektionen. Das allein hat rein rechnerisch zu einer Steigerung der weltweiten Lebenserwartung von etwas über einem Jahr geführt.
Auch die Verringerung von Infektionen der unteren Atemwege hat weltweit gerechnet fast ein Jahr mehr Lebenserwartung gebracht. Zudem hat auch die kontinuierlich sinkende Sterblichkeit durch Schlaganfälle und Herzkrankheiten geholfen, die weltweite Lebenserwartung zu verbessern, so die Forschenden.
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