Bislang verfügbare Corona-Impfstoffe schützen nur bedingt vor einer Ansteckung. In China und Indien wurden jetzt erstmals Covid-19-Impfstoffe zugelassen, die inhaliert werden können.
Das Coronavirus dort abwehren, wo es in den Körper gelangt: nämlich an den Schleimhäuten unserer Atemwege. Das können die über eine Spritze in den Arm verabreichten Impfstoffe nur im geringen Maße leisten. Sie führen hauptsächlich dazu, dass im Blut Antikörper und Abwehrzellen zirkulieren und eine Corona-Infektion im Körper schnell bekämpft wird. Ein schwerer Verlauf kann so verhindert werden, eine Ansteckung allerdings häufig nicht.
Wichtiges Ziel: Immunisierung der Schleimhäute in Nase und Mund
Anders wäre es, wenn die Impfung direkt die Immunität der Schleimhäute in Mund oder Nase stimuliert. Deshalb wird auch an Impfstoffen zur oralen und nasalen Verabreichung geforscht. Über 100 solcher Forschungsprojekte gibt es weltweit, die wenigsten sind jedoch in einer fortgeschrittenen Phase. Denn aufgrund der Nähe zum Gehirn ist Vorsicht geboten.
Chinesischer Covid-Impfstoff kann auch inhaliert werden
Der chinesische Impfstoff, dessen Zulassung jetzt bekannt gegeben wurde, ist der erste, der alle Phasen der klinischen Prüfung durchlaufen haben soll. Er basiert auf dem gleichen Vektor-Impfstoff der Firma CanSino Biologics, der auch in den Arm injiziert wird. Nun soll er in einer geringeren Dosis über ein Inhalationsgerät verabreicht werden. Laut der Nachrichtenagentur AFP ist der Impfstoff als Notfallmittel für Booster-Impfungen gedacht.
Neuer Corona-Impfstoff aus Indien auch zum Inhalieren
Auch Indien gab jetzt einem neuen Impfstoff die Zulassung, der über ein Nasenspray verabreicht werden soll. Es handelt sich wieder um einen Vektor-Impfstoff. Zugelassen ist er als Notfallmittel für die Erstimmunisierung. Hier soll vor allem ein weiterer Vorteil der Schleimhaut-Impfstoffe greifen: diese müssen weniger gekühlt werden und sind leichter zu verabreichen. Der Impfstoff der Firma Bharat Biotech soll vor allem in ärmeren Ländern zur Bekämpfung des Corona-Virus beitragen.
Weitere Forschung nötig
Wie die beiden Impfstoffe im Vergleich zu den Impfstoffen hierzulande abschneiden, lässt sich noch nicht sagen. Bisher wurden weder die finalen Studienergebnisse der Hersteller, noch unabhängige Studien veröffentlicht. Bei der Erforschung nasaler und oraler Impfstoffe in Europa und den USA rechnen Fachleute frühestens in ein bis zwei Jahren mit den Ergebnissen klinischer Studien.
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