Wenn man keine Motoren und keine elektrischen Pumpen hat, braucht man, um eine Fontäne anzulegen, vor allem eines: ein ordentliches Gefälle, also eine Höhendifferenz, sodass das Wasser von irgendwo oben runterrauscht. Und man braucht die entsprechenden Rohre, mit denen das Wasser kanalisiert und unter Druck gesetzt werden kann, sodass es mit ordentlichr Power aus dem Fontänenrohr spritzt.
Wilhelmshöhe: Wasser in Höhenlagen in Becken sammeln
Das zu lösende Hauptproblem ist also: Wie bekomme ich das Wasser in die Höhe? Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: In ersen Fall ist das Wasser schon oben und man muss es nur runterplätschern lassen – das kann man sehr schön im Schlosspark Wilhelmshöhe in Kassel sehen mit der großen Fontäne. Die Fontäne ist 52 Meter hoch, die höchste natürliche Fontäne Europas, angelegt im 18. Jahrhundert. Wie funktioniert’s? – Der ganze Schlosspark ist an den Hängen des Habichtswalds angelegt. Oben, auf den Höhen des Habichtswalds, befinden sich große Sammelbecken. Dort wird das Wasser über speziell angelegte Kanäle hingeleitet. Die Sammelbecken fassen 40.000 Kubikmeter Wasser. Zu bestimmten Zeiten wird das Wasser ins Tal gelassen – über die Wasserspiele bis zum Fontänenteich.
Versailles: Wasserkraft nutzen und Wasser in die Höhe pumpen
Wenn man allerdings kein natürliches Gefälle hat wie in Kassel, muss man zur zweiten Variante greifen und das Wasser zunächst auf eine Höhe pumpen. Auch das geht ohne Strom, die Techniken dafür gab’s schon bei den alten Römern. Man kann mithilfe von Wasserkraft Wasserräder betreiben, die das Wasser in die entsprechende Höhe pumpen.
Das eindrücklichste Beispiel hierfür wiederum ist Versailles. Da hat sich der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. einen Mordsaufwand geleistet – und das im Jahr 1682. Er hat an der Seine ein wasserkraftbetriebenes Wasserhebewerk errichtet, bestehend aus 14 großen Wasserrädern, die das Wasser über mehrere Stufen auf eine Höhe von 160 Metern befördert haben. Das war ein gigantischer Aufwand, Wälder wurden gerodet, tausende von Kilometern Rohre verbaut. Fast 2.000 Arbeiter haben fünf Jahre lang daran gearbeitet. Und das alles, damit vor Schloss Versailles das Wasser in die Höhe schießt.
Technik Warum sieht man in Frankreich viel mehr Wassertürme als bei uns?
In Frankreich stehen ungefähr 16.000 Wassertürme – in Deutschland sind es vielleicht 2.000. Das hat zum Teil historische Gründe. Die meisten Wassertürme sind Bauwerke des 19. Jahrhunderts und sehen oft auch schön aus. Sie sind während der Industrialisierung entstanden, als die Städte gewachsen sind und es dort einen großen Bedarf an sauberem Trinkwasser gab. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Musikgeschichte Wie wurde die Orgel zum Kircheninstrument?
Man hat die Orgel früher hauptsächlich zu repräsentativen Zwecken eingesetzt, etwa im Byzantinischen Reich, wenn der Kaiser seine Audienz hielt. Von Conny Restle
Kunst Ist der "Goldene Schnitt" ästhetisch das Maß aller Dinge?
Das wurde oft behauptet, aber das kann man so nicht sagen. Der Goldene Schnitt ist ein Zahlenverhältnis oder anders gesagt, eine Proportion, die eine Zeitlang als Ideal in der Architektur, aber auch in der Malerei galt. Diese Proportion gilt dann als golden, wenn sie eine ganz bestimmte Bedingung erfüllt. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.