In der Natur gibt es kein geeignetes Blau
Theoretisch stünde dem nichts im Weg. Aber die führenden Hersteller fürchten, dass die Verbraucher sie nicht akzeptieren würden. Der Marktführer für Gummibärchen erklärt das so: Sie haben für ihre Gummibärchen immer nur natürliche Farbstoffe benutzt und wollen auch dabei bleiben. Und der Haken ist, dass es in der Natur kein vernünftiges Blau gibt, das sich dafür eignet.
Heidelbeere taugt nicht zum Färben und die Verbraucher sind skeptisch
Auch mit dem Blau der Heidelbeere klappt das Färben nicht so richtig. Wer sich schon mal mit Heidelbeeren bekleckert hat, weiß: Ein richtig schönes Knallblau ergibt das nicht; die Farbe ist eher dunkelviolett. Und der Farbstoff ist nicht beständig; selbst wenn man die Gummibärchen damit einfärben würden, würden sie das Blau nicht behalten.
Inzwischen gibt es zwar Verfahren, um diesen Farbstoff beständiger zu machen. Insofern wäre es somit theoretisch möglich, Gummibärchen in Heidelbeerblau herzustellen. Aber die Haribo-Leute haben mir gesagt, ihre Untersuchungen hätten ergeben, dass die meisten Verbraucher blaue Gummibärchen als künstlich empfinden und eher ablehnen würden. Bei anderen Schleckereien akzeptieren sie das Blau, aber bei Gummibärchen eher nicht.
Warum stellt die Natur kein schönes Blau bereit?
Wir kennen Heidelbeeren, Trauben, Zwetschgen, Auberginen, aber die sind alle nicht Knallblau, sondern gehen immer ins Violette – und es sind immer die gleichen Farbstoffe, sogenannte Anthocyane, die für dieses Blauviolett verantwortlich sind.
Warum knallblaue Früchte sich in der Evolution nicht durchgesetzt haben, darüber kann man nur spekulieren. Eine Möglichkeit ist, dass sie zu wenig Kontrast bieten würden zum blauen Himmel und somit von den Tieren, die die Früchte fressen und den Samen verbreiten, nicht so schnell gefunden werden könnten. Vielleicht sind deshalb Früchte in einem kräftigen klaren Blau so selten.
Eine Ausnahme ist eine Pflanze, die es in Australien gibt. Sie heißt Cassowary Plum, und zumindest deren Schale ist wirklich kräftig tiefblau; zwar auch eher dunkel, aber nicht ins Violett gehend.
Marketing Warum ist Werbung oft so kindisch?
Die Werbemacher haben hier einen Kunden vor Augen, der eine für ihn nicht wichtige Entscheidung, oftmals unter Zeitdruck, zu fällen hat. Der sich in einer Situation befindet, in der er sich zwischen vielen verschiedenen Angeboten entscheiden muss. Dazu braucht er eine schnell funktionierende, entweder akustische oder grafische Botschaft (wie bei den Schleimmonstern) oder eine, die über den Slogan funktioniert. Und die ist dann das Zünglein an der Waage und beeinflusst die Entscheidung des Kunden.
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