Früher Hinweis auf das "Daumendrücken" bereits bei Plinius dem Älteren
Den Ausdruck kannten offenbar schon die alten Römer, für die das Daumendrücken zu tun hatte mit "jemandem Glück wünschen", "jemanden in Gedanken unterstützen". Belegt wird das durch ein Zitat des römischen Naturforschers Plinius des Älteren. Der hat im ersten Jahrhundert nach Christus das gesammelte naturkundliche Wissen der damaligen Zeit zusammengetragen. In dieser Art Enzyklopädie gibt es ein Kapitel über Heilmittel. Dort findet sich der Satz: Pollices, cum faveamus, premere etiam proverbio iubemur: "Schon das Sprichwort fordert uns auf, die Daumen zu drücken, wenn wir jemandem geneigt sind". Dieser Satz lässt darauf schließen, dass es schon damals ein entsprechendes Sprichwort bzw. eine Redensart gegeben hat.
Daumen-Geste bei Gladiatorenkämpfen im alten Rom
Das Drücken des Daumens war offenbar auch eine übliche Geste bei Gladiatorenkämpfen. Oft hört man, dass das Publikum bei diesen Kämpfen auch mit dem Daumen über das Schicksal von Gladiatoren abgestimmt hat, wobei sehr umstritten ist, ob es wirklich so war, wie es oft dargestellt wird: Also ob das berühmte "Daumen hoch" den Wunsch nach Gnade ausdrückte und "Daumen runter" ein Todesurteil zum Ausdruck bringen sollte – das ist historisch nicht klar überliefert und manches spricht dafür, dass es umgekehrt war. Aber mit dem gedrückten Daumen brachte das Publikum offenbar seine Sympathie für einen Gladiator zum Ausdruck und somit auch seinen Wunsch, dass dieser Gladiator am Leben bleibt.
Aus dieser Zeit hat sich das Daumendrücken übers Mittelalter bis in die heutige Zeit gerettet. Auch die Geste des "Stinkefingers" geht auf die alten Römer zurück.
Gesten Warum ist der Mittelfinger der "böse" Stinkefinger?
Das geht auf die Antike zurück. Die Römer kannten den Finger als "digitus impudicus". Von Gábor Paál. Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Popkultur Warum haben die meisten Comicfiguren nur vier Finger?
Viele Comicfiguren haben nur einen Daumen und drei weitere Finger. Natürlich sind vier Finger leichter zu zeichnen, aber das ist nicht der einzige Grund. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Redensart Jemandem Hörner aufsetzen – Woher kommt das?
Die Formulierung ist sehr alt und es gibt eine Geste, bei der man den Zeigefinger und den kleinen Finger nach oben streckt und die anderen Finger nach unten beugt. Im Italienischen sagt man dann auch "Cornuto" zu einer Person und meint, er ist ein "Gehörnter". Von Rolf-Bernhard Essig
Sportgeschichte Football's Coming Home: Wurde Fußball wirklich in England erfunden?
Vorläufer vom Fußball gab es überall – in China soll schon vor mehr als 2000 Jahren so etwas wie Fußball gespielt worden sein. Berühmt sind auch die Ballspiele der Azteken und Maya. Von Gábor Paál | http://swr.li/fussball-erfinder | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Psychologie Wie viel Aberglaube steckt in Ritualen von Sportlern?
Da spielt eine Art von magischem Denken mit rein. Man könnte es Aberglauben nennen, aber ich mag den Begriff "magisches Denken" lieber. Darin steckt etwas sehr Kindliches: dass ich selbst der Mittelpunkt der Welt bin und alles mit meinem Verhalten beeinflusse. Und wenn ich morgens beim Bäcker nicht mein Rosinenbrötchen mit dem Schokoguss gekriegt habe, weil das gerade aus war, dann ist vollkommen klar, dass am Nachmittag im Stadion meine Mannschaft nicht gewinnen kann. Von Dagmar Hänel
Sport Wozu dient der Filz beim Tennisball?
Der Tennisball ist in seiner heutigen Form 1880 in England entstanden. Damals wurde noch viel auf sandigem Untergrund gespielt und der Filzüberzug schützte das Gummi vor Abrieb. Außerdem ist der Filz griffiger und fasst sich angenehmer an als Gummi. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.