Triage: Wessen Leben wird gerettet?
Wenn die medizinischen Kapazitäten nicht für alle Kranken oder Verletzten ausreichen, müssen Ärzte entscheiden: Wessen Leben wird prioritär gerettet? Was unter dem Stichwort "Triage" aus der Notfallmedizin bekannt ist, könnte in der Corona-Krise auch deutsche Intensivstationen erreichen.
Sieben Fachgesellschaften halten dieses Szenario sogar für wahrscheinlich und haben nun konkrete Empfehlungen für Mediziner in der Corona-Krise erarbeitet. Welche medizinischen, ethischen, juristischen Fragen sind zu berücksichtigen?
Triage
Gesellschaft Deshalb ist die Triage in der Medizin problematisch
Während der Corona-Pandemie wurde die Triage diskutiert – eine Situation, bei der die medizinischen Hilfsmittel nicht ausreichen, um alle Betroffenen zu retten und Ärzt*innen entscheiden müssen, wem geholfen wird und wem nicht. Das aktuelle Triage-Gesetz bringt Ärzt*innen in eine Zwickmühle und kriminalisiert sie, sagt die Juristin Alexandra Windsberger.
Ralf Caspary im Gespräch mit der Juristin Dr. Alexandra Windsberger, Universität Konstanz
Coronavirus: aktuelle Beiträge
Gesundheit Triggert COVID bei Kindern Diabetes Typ1?
Vor Corona war die Zahl der Diabetes Typ 1-Neuerkrankungen bei Kindern relativ stabil. Während der Pandemie stiegen die Fallzahlen deutlich. Die Frage nach dem Warum, gibt weltweit Rätsel auf.
Diskussion Das vermessene Ich – Wie wirksam ist Self-Tracking?
Fitness-Tracker boomen: Rund 20 Prozent der Deutschen überwachen mit Armbändern, Smartwatches und Apps ihre Blutwerte, zählen ihre Schritte oder wachen über ihren Schlaf, Tendenz steigend. Wie hilfreich und wie gesundheitsfördernd ist dieses sogenannte Self-Tracking? Überdeckt der ständige Blick auf Zahlen unsere eigene Wahrnehmung? Ist der Hang zur Selbstoptimierung vernünftig oder schiere Egozentrik? Und was passiert eigentlich mit den Daten? Bernd Lechler diskutiert mit Prof. Dr. Nikola Plohr – Mediensoziologin, Hochschule Fresenius Hamburg; Prof. Dr. Stefan Selke – Soziologe und Autor, Hochschule Furtwangen; Prof. Dr. Oliver Zöllner – Medienwissenschaftler, Hochschule der Medien Stuttgart
Diskussion Richtig streiten – Wie geht das?
Er bahnt sich an, entzündet sich und wenn man nicht aufpasst, ist er entbrannt: Streit kann es überall geben, unter Freunden, in der Familie, in der Politik. Doch was, wenn der Streit gar nicht mehr aufhört? Wenn er, angeheizt durch die Algorithmen sozialer Netzwerke, regelmäßig eskaliert? Wenn Populisten und andere Empörungsunternehmer gezielt nach der Polarisierung suchen statt nach dem besseren Argument? Bei vielen ist die Sehnsucht nach einer neuen, einer besseren Streitkultur groß. Doch wie streitet man richtig? Worüber lohnt es sich zu streiten? Und mit wem? Michael Risel diskutiert mit Dr. Floris Biskamp - Politikwissenschaftler, Universität Tübingen, Dr. Svenja Flaßpöhler - Chefredakteurin „Philosophie Magazin“, Prof. Dr. Bernhard Pörksen - Medienwissenschaftler, Universität Tübingen