In meinem Heimatdorf in Südhessen war ich die 300. Einwohnerin. Zumindest hat meine Großmutter das immer gesagt. Vom Dorf ging es nach der Schule nach Berlin und plötzlich war ich eine von damals knapp 3,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Mit im Gepäck war bereits meine Begeisterung für den Journalismus: Nach meinem Start bei der Lokalzeitung ging es in der Hauptstadt bei anderen Medien weiter.
Ich studierte Politikwissenschaft – längere Aufenthalte im Ausland gehörten dazu. Zum Beispiel in Seoul, Südkoreas Hauptstadt, mit einer Bevölkerung von gut 10 Millionen Menschen – das fand ich richtig toll.
Noch größer wurde es dann nicht mehr. Es folgte Köln, wo ich mittlerweile mit meiner Familie lebe – und hier geht es mir auch sehr gut. Ich arbeite als freie Journalistin und mich treiben weiterhin vor allem Politik- und Gesellschaftsthemen um. Neben dem Schreiben für Print und Online ist der Hörfunk dazugekommen. Endlich, würde ich sagen. Denn das Erzählen über das Hören, das Arbeiten mit Ton und mehr Technik finde ich großartig.
Was als nächstes kommt? Mal schauen. Vielleicht auch irgendwann wieder das Leben als 300. Einwohnerin – mein Heimatdorf ist dafür aber mittlerweile zu groß.
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