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Rumba, Raving, Rumzappeln – Warum Tanzen uns guttut

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Autor/in
Vera Pache
Vera Pache
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Candy Sauer

Die unterschiedlichen Tänze haben eines gemeinsam: Sie tun uns gut. Wir trainieren beim Tanzen unser Herz und – wenn es um Choreografien oder Tanzschritte geht – auch unser Gehirn.

Studien zeigen, dass regelmäßiges Tanzen im Alter sogar besser ist als Gymnastik. Beim Tanzen schüttet der Körper Glückshormone aus. Liegt es an der Art der Bewegungen? Oder spielt es auch eine Rolle, sich gemeinsam mit anderen zu bewegen?

Das Tanzen begleitet uns Menschen schon sehr lange. Aber es ist flüchtig, eine Momentaufnahme. Die Tanzforschung ist erst am Anfang.

Tanzen in der Gemeinschaft

Menschen tanzten bereits vor Jahrtausenden für Götter, für Ahnen, für Fruchtbarkeit und Regen. Geburt, Krankheit, Tod – viele wichtige Ereignisse im Leben wurden und werden begleitet von Musik und Tanz. Und das Tanzen ist verbunden mit Menschen, die in Gemeinschaft leben.

"Das ist zunächst ein soziales Phänomen. Man kommt in Berührung, man muss jemand anders berühren, [...]. Man begegnet sich, man hört die Musik. Das ist dieses Multisensorische, dass man etwas hört, man sich bewegt, auf eine Person sich einstellt."

Prof. Claudia Steinberg nennt weitere positive Aspekte des Tanzens:

  • sich Dinge merken
  • Konzentration schulen
  • räumliches Denken verbessern

Parkinson, Depression, Autismus: warum tanzen gesund ist

Viele Menschen berichten, dass sie durchs Tanzen gute Laune bekommen, sich fröhlich und beschwingt fühlen. Fachleute führen die stimmungsaufhellende Wirkung auf die sogenannten Glückshormone zurück wie etwa Endorphin oder Dopamin. Gleichzeitig sinkt der Spiegel des Stresshormons Kortisol.

Und nicht nur das: Regelmäßiges Tanzen kann dafür sorgen, dass das Herz leistungsfähiger wird, es sorgt für eine gute Durchblutung und es kann sogar den Blutdruck senken.

Sabine Koch, Professorin für Tanz- und Bewegungstherapie an der SRH-Hochschule in Heidelberg, beobachtet bei verschiedenen Erkrankungen Erfolge durch Tanztherapie – etwas bei Menschen mit Depressionen, Kindern mit Autismus oder Menschen mit Parkinson.

"Wir arbeiten in der Tanztherapie mit dem Tango, insbesondere für Parkinson-Patienten, weil der Tango, anders als andere Musiken und Tänze, ganz viele Brüche in der Musik hat, sodass der Patient ganz oft neu initiieren muss."

Beim Tango Argentino gibt es zwar festgelegte Schritte und Drehungen. Deren Abfolge wird jedoch improvisiert. Patienten müssen also sehr genau auf die Zeichen des Tanzpartners oder der Tanzpartnerin achten. Die Angst vor dem Rigor, dem unkontrollierten Zittern, und vor dem Fallen bekommt dann wenig Raum, weil sich die Parkinsonerkrankten auf so viele andere Dinge konzentrieren müssen.

Menschen machen schon seit sehr langer Zeit Musik

Hinweise darauf, dass Menschen schon sehr lange musizieren und auch tanzen, geben etwa archäologische Funde von steinzeitlichen Musikinstrumenten. 2008 wurde eine Flöte aus dem Knochen eines Gänsegeiers in der Nähe von Ulm ausgegraben. Fachleute schätzen, dass die Flöte zwischen 35.000 und 40.000 Jahren alt ist.

Wenn die Menschen in der Steinzeit musiziert haben, haben sie möglicherweise auch schon zur Musik getanzt. Ein deutlicher Hinweis auf das Tanzen sind Höhlenmalereien, die allerdings wesentlich jünger sind als die Flöte.

Moderner Tanz in UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen

Warum tanzen wir Menschen, warum können wir von Geburt an Rhythmen folgen – und Affen nicht? Warum genau tut uns das Tanzen gut oder hat sogar eine heilende Wirkung? – Es gibt noch viele offene Fragen. Wissenschaftler sagen, die Tanzforschung werde oft nicht ernst genommen und bekomme nicht genug Aufmerksamkeit. Vielleicht ändert sich das mit der Zeit. Immerhin hat die UNESCO den modernen Tanz in Deutschland im November 2022 auf ihre Liste des immateriellen Weltkulturerbes genommen.

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