Der niederländische Politiker Pim Fortuyn galt als tabuloser Polemiker, eine schillernde und widersprüchliche Persönlichkeit: Er trug gerne Pelz, erklärte die multikulturelle Gesellschaft für gescheitert, wollte einen Kalten Krieg gegen den politischen Islam und forderte als Homosexueller mehr Toleranz.
Pim Fortuyn war ebenso populär wie verhasst – ein Vorbild für etliche rechtspopulistische Bewegungen in Europa. Kurz vor der Parlamentswahl, am 6. Mai 2002, wurde Pim Fortuyn von einem Umweltschützer in Hilversum erschossen.
"Hat keiner erwartet" Wilders-Wahlsieg in den Niederlanden
Der Rechtspopulist Geert Wilders und seine Partei für die Freiheit, PVV, haben die Parlamentswahl in den Niederlanden deutlich gewonnen. Prof. Jacob Pekelder vom Zentrum für Niederlande-Studien an der Uni Münster überrascht das Ergebnis: "In den letzten Wochen wurde zwar klar, dass seine Partei guten Chancen hat, aber so viele Stimmen hat keiner erwartet." Pekelder sieht die Wahl vor allem als eine Abstimmung über "Die Niederlande zuerst", dahinter vergebe sich eine nationalistische und euro-skeptische Agenda. Den großen Erfolg hat Wilders aber nach Pekelders Meinung etwas anderem zu verdanken. "Sein Parteiprogramm hat immer noch schrille Töne, auch gegen Muslime. Aber wie er diese Inhalte an den Mann gebracht hat, das ist deutlich milder gewesen", so Pekelder. Warum Pekelder das Misstrauen von Muslimen und anderen Parteien im Land trotzdem für gerechtfertigt hält, erklärt er im Gespräch mit SWR2 Aktuell-Moderator Pascal Fournier.
Extremismus Rechtsterrorismus in Deutschland – Von der Nachkriegszeit bis heute
Am Jahrestag des rechtsextremen Anschlags in Hanau mit neun Opfern fragen viele, ob Staat und Gesellschaft Nazi-Terror lange verharmlost haben. Ein Blick in die Geschichte Deutschlands zeigt: ja.