Bis 2030 sollen doppelt so viele Menschen Bahn fahren, plant die Bundesregierung. Dabei soll ein neuer Fahrplan helfen, der "Deutschland-Takt", nach dem Züge häufiger und aufeinander abgestimmt fahren und Umsteigen ohne lange Wartezeiten klappt. Außerdem soll das Schienennetz ausgebaut und mit dem European Train Control System ETCS digitalisiert werden. So könnten mehr Personen- und Güterzüge fahren.
Viele Experten halten die Ideen für gut, doch die Pläne sind zum Teil schon seit über zehn Jahren in Arbeit.
31.5.1991 Start der ICE-Züge – mit peinlicher Panne
31.5.1991 | Kaum vorstellbar: Bis 1991 war der Intercity das Schnellste, was die Bahn zu bieten hatte. Doch dann die Revolution: Bahnfahren mit 250 Stundenkilometern, von München nach Hamburg in fünfeinhalb Stunden. Züge mit Büroabteilen und Kopfhöreranschluss. Die neuen Züge sollten ursprünglich HGZ heißen, Hochgeschwindigkeitszüge, aber dann entscheidet sich die Bundesbahn doch für den international verständlicheren Namen Intercityexpress, kurz ICE. Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel ist begeistert bei der großen Einweihungsfeier am Stuttgarter Hauptbahnhof und spricht von einer „neuen Epoche 5000 Jahre nach der Erfindung des Rades“.
Es sind nicht nur die schnellen Züge, die das Bahnfahren beschleunigen, sondern auch zum Beispiel der neue Durchgangsbahnhof Kassel-Wilhelmshöhe, oder neue Trassen wie die zwischen Göttingen und Würzburg sowie Stuttgart und Mannheim, die für den ICE reserviert sind und ein paar Abkürzungen mit sich bringen. Allerdings: Bei der Schnupperfahrt von Stuttgart nach Mannheim, in der auch ordentlich Prominenz mitfährt, kommt es gleich – imagegerecht – zu einer Verspätung.