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SWR Kultur am Samstagnachmittag

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Ob Wochenende oder nicht, hier finden Sie immer die Stimmung eines entspannten Samstagnachmittags. Endlich Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleibt: Besuche bei Kunstschaffenden, Schriftsteller*innen und Musiker*innen, Literatur zum Lesen und Hören, DVDs und Blu-rays, Mode und Design, neue CDs vom Klassikmarkt. Das gibt es alles hier zum Nachhören, wann immer Sie möchten.

Hier geht es zur Sendung in der ARD Audiothek.

  • Kochen mit Genussforscher Prof. Thomas Vilgis: Vegane Krautwickel mit Reis und Linsen

    Die traditionellen Krautwickel waren früher vor allem ein klassisches Reste-Essen. Was an Kartoffeln, Fleisch oder auch Brot noch übrig war, bekam, sorgsam in Kohl verpackt, einen völlig neuen Auftritt. Physiker Thomas Vilgis hat eine vegane Variante mit Linsen und Reis kreiert, die dank geröstetem Haselnussgranulat mit einem besonderen Genusskick aufwarten kann.

  • Macht Musik komplett nach Gehör – der Sänger, Influencer und Schauspieler Mario Novembre

    Mit 24 hat der Stuttgarter Künstler bereits eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Sein Hit „Allein sein“ ging viral, 5 Millionen Aufrufe 2021 auf YouTube, 35 Millionen Mal bei Spotify gestreamt. Mario Novembre ist ein Star in den sozialen Medien, aber auch im ganz realen Leben. Ganz unerkannt kann er nicht mehr durch die Stadt laufen.

  • Karin Fellner bekommt den Lyrikpreis der Südpfalz

    In diesem Jahr hat Karin Fellner ihren sechsten Lyrikband veröffentlicht, dafür wird sie am Sonntag, 8. September mit dem Lyrikpreis der Südpfalz ausgezeichnet. Der Titel „Polle und Fu“ bezieht sich auf die Namen von zwei fiktiven Figuren, die in Karins Fellners Gedichten in einen Dialog treten. In diesen lyrischen Wortwechseln spielen die beiden unter anderem auf Kriegsszenen an, indem sie mit der Sprache jonglieren und Buchstaben variieren. Die Lyrikerin möchte damit dazu anregen, auf diese spielerische Weise die Bedeutung der Worte neu zu entdecken. Sie nennt das einen „mikroskopischen Umgang mit dem Sprachmaterial“.

  • KI-generiert erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus

    Diese Bilder gingen viral: Papst Franziskus in einem weißen Daunenmantel oder auch Russlands Präsident Putin, der gefangen genommen und vor Gericht geführt wird. Die täuschend echten Fotos waren mit Hilfe künstlicher Intelligenz entstanden. KI-generierte Bilder, aber auch Texte, Audios und Videodateien sind nicht unproblematisch, weil sie gezielt zur Manipulation und Desinformation verwendet werden können. KI-generierte Inhalte sollten daher entsprechend gekennzeichnet und transparent gemacht werden, meint die Annette Klosa-Kückelhaus vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim.

  • Psychogramm einer ungleichen Freundschaft – „Pink Elephant“ von Luca Kieser

    Mit Vincent, Ali und Tarek stehen drei sehr unterschiedliche Freunde im Mittelpunkt dieser Geschichte, die sich einerseits um ganz normale Pubertätsprobleme dreht, zugleich aber Mechanismen von Diskriminierung und Rassismus entlarvt. Dabei geht der Autor das Risiko ein, selbst wieder bestimmte Klischees und Stereotype zu bedienen. Er habe daher lange überlegt, ob er als weißer Schriftsteller diese Geschichte überhaupt schreiben dürfe, sagt Luca Kieser. Die Antwort ist: er hat einen klugen Roman verfasst, der lange nachhallt.

  • „Phoenix“ von Grégory Privat

    Gerade erst wurde der Pianist und Sänger Grégory Privat von der „Académie du Jazz“ mit dem angesehenen „Prix Django Reinhardt“ ausgezeichnet. Jetzt hat er mit „Phoenix“ sein siebtes Album vorgelegt, mit dem sich der Künstler noch einmal neu erfunden hat.

  • Berührend: Nina Kunzendorf liest „Mein drittes Leben“ von Daniela Krien

    Linda hat alles, was man sich wünschen kann: Einen Beruf, der sie erfüllt, einen Mann, der sie liebt und eine Tochter, die das perfekte Bild komplettiert. Doch als diese bei einem Unfall ums Leben kommt, stürzt in sich zusammen. Lindas Trauer ist überwältigend, sie zieht sich komplett zurück und findet nur langsam in ein neues Leben zurück. Nina Kunzendorf erweist sich als hervorragende Interpretin: Behutsam macht sie Lindas Schmerz hörbar und gibt einen tiefen Einblick in das Innenleben einer Trauernden.

  • Sportswashing - erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus

    Erst seit wenigen Jahren hat sich in den Medien ein Wort durchgesetzt, das ein weit verbreitetes und schon länger bekanntes Phänomen bei großen internationalen Sportereignissen beschreibt und kritisiert: Sportswashing. Es umreißt den Versuch, durch kostspielige Sportveranstaltungen einem Land oder Verein ein positives Image zu verleihen und dadurch Missstände zu vertuschen - etwa menschenrechtsverletzende Praktiken eines Staates.
    Geprägt wurde das Wort, das dem Englischen entlehnt ist, insbesondere von Menschenrechtsorganisationen wie z.B. Amnesty International. Sie weisen auf die Gefahr hin, dass autoritäre Staaten mit dem Sportswashing ihr Image aufpolieren und „weiß waschen" wollen. Ähnliche Neologismen in diesem Kontext sind Begriffe wie das Greenwashing, das den Versuch von Firmen beschreibt, sich ein „grünes“ bzw. „nachhaltiges“ Image zu geben, ohne umweltbewusstes Handeln tatsächlich konsequent umzusetzen.

  • Hinreißende Musik aus Straßburg: „African Roots“ vom Quartett INK und seinen Gästen

    Zu den herausragenden Ensembles der Jazzszene in Straßburg zählen die Musiker von INK, die sich um den Schlagzeuger Victor Gachet formiert haben.

  • Kochen mit Genussforscher Prof. Thomas Vilgis: Rote Paprika - mehr als nur Rohkost oder Salatgemüse

    Paprikaschoten sind zuerst grün, geschmacklich herb und bitter. Mit zunehmenden Reifegrad werden unterschiedliche Farbstoffe gebildet, die Paprika wird gelb und schließlich rot. Die gelbe Schote ist im Geschmack mild, wohingegen die rote eher süßlich schmeckt. Mit dem Wechsel der Farben verändern sich auch die Inhaltsstoffe der Schoten, der Vitamin-C-Gehalt steigt rasant. Unser Genussforscher Thomas Vilgis verarbeitet rote Paprika zu einem köstlichen Püree, das zudem eine Menge Carotinoide enthält, eine Vorstufe von Vitamin A, das unseren Zellen bei der Abwehr von freien Radikalen hilft.

  • Kirchenmusik mal anders denken - Der neue Mainzer Dekanatskantor Arno Krokenberger

    Vom Jazz zur Kirchenmusik: Als Jugendlicher hat Arno Krokenberger noch bei „Jugend jazzt“ in Baden-Württemberg gewonnen – dann sattelte er um auf Kirchenmusik. Zumal ihm die als Sohn von zwei Kirchenmusikern in die Wiege gelegt wurde. Das Improvisieren-Können kommt ihm nun auch bei seiner neuen Aufgabe zugute. Denn Arno Krokenberger ist seit April neuer Kantor im Evangelischen Dekanat Mainz und möchte zukünftig frische und unkonventionelle Ideen umsetzen.

  • Mitreißend: Gabriele Blum liest „Gute Ratschläge“ von Jane Gardam

    Eliza schreibt Briefe an ihre Nachbarin Joan, die einfach abgehauen ist. Eine Antwort bekommt sie nie, aber das hält sie nicht davon ab, immer weiterzuschreiben. Die Briefe werden zum Tagebuch – nach und nach erfahren wir immer mehr über Elizas Nachbarschaft, deren Geheimnisse und über das Innenleben der Briefeschreiberin, das längst nicht so stabil ist, wie es zunächst scheint. Gabriele Blum macht diese Briefe im wahrsten Sinn des Wortes lebendig und wechselt mit Leichtigkeit vom Plauderton zu ernsthaften Schilderungen und wieder zurück – ein Hörbuch, dem man sich einfach hingeben kann.

  • Eine kühne Intrige – „Die Leiden der jungen Weiber“ von Ulrich Land

    Goethe war ein Frauenheld. Bei einigen seiner Zeitgenossinnen hat er jedenfalls keinen guten Stand, findet der Freiburger Autor Ulrich Land. In seinem neuen Roman schickt er daher sieben Frauen auf einen verwegenen Rachefeldzug. Sie erfinden sich ihren eigenen Goethe, auch um einem männerdominierten Literaturbetrieb ein Schnippchen zu schlagen. Mit großer Fabulierlaune erzählt Ulrich Land eine flirrende Komödie, in der reale und fiktive Figuren nicht nur munter miteinander streiten.

  • „Sieben Stufen Nacht“ von Steffen Popp

    Der mit 15.000 Euro dotierte Münchner Lyrikpreis geht in diesem Jahr an Steffen Popp für sein Langgedicht „Sieben Stufen Nacht“. Die Jury wählte Popps Text aus 800 Einsendungen aus. Die Aufgabe für die Teilnehmenden am Wettbewerb bestand darin, zu schauen, was sich Technik und Lyrik zu sagen haben. Steffen Popp ist diese Thematik vertraut, denn er sieht die gegenwärtige Welt von Technologien durchdrungen.

  • Düfte und Stimmungen klanglich erleben - David Orlowsky und sein neues Album „Petrichor“

    Der Begriff „Petrichor“ beschreibt den Geruch von Regen, der auf trockenen Boden fällt. Und so ist nicht nur dieser Titel, sondern das ganze gleichnamige Album eine spannende Reise in die Welt des Synästhetikers David Orlowsky - musikalische Impressionen, die mal geheimnisvoll, dann wieder rhythmisch pulsierend, wild aufbegehrend oder mit melodischem Zauber gefangen nehmen. Skizzen, die im Kopf immer wieder andere Szenen entstehen lassen. Intensiv, verspielt, nachdenklich. Zusammen mit dem Schlagzeuger Tommy Baldu und dem Gitarristen Daniel Stelter macht David Orlowsky 11 ganz verschiedene Düfte und Gerüche klanglich erlebbar.

  • Mehr als Tigerente und kleiner Bär: Hinter der Fassade von Janoschs bunter Kinderbuchwelt

    Während Klassiker wie „Oh, wie schön ist Panama“ von Freundschaft und Zufriedenheit handeln, zeigt sich der Schöpfer von Tigerente und Bär in seinen frühen Gemälden düster.

  • Himmelszelt - erklärt von Sandra Richter

    Ein poetischer, aber doch antiquiert wirkender Begriff: Das Himmelszelt. Heute häufig als Name für Kindertagesstätten gebraucht. Kein Wunder, hat er doch zugleich etwas Zauberhaftes und Beschützendes. Wo der Begriff herkommt, wo er überall verwendet wurde und warum er heute kaum noch in Gebrauch ist, erzählt die Direktorin des Marbacher Literaturarchivs Sandra Richter.

  • Zwischen Rheinromantik und Industrialisierung: „Loreley – Die Frau am Fluss“ von Susanne Popp

    Susanne Popp haucht historischen Ereignissen wie der Rheinbegradigung und der Entwicklung der Dampfschifffahrt neues Leben ein. Zwischen romantischen Sagen und der Industrialisierung geht es um das Leben der Menschen am Rhein im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts.

  • Johanna Hansen: Mondhase an Mondfisch

    Als die Lyrikerin und Malerin Johanna Hansen während der Corona-Pandemie eine Partitur von Robert Schumann geschenkt bekommt, macht sie daraus ein neues Kunstwerk: Sie malt Bilder auf die Noten und schreibt ein Langgedicht, dessen Text sie in die Bilder einarbeitet: „Mondhase an Mondfisch“. Die beiden märchenhaften Tiere stammen aus der asiatischen Mythologie. In Johanna Hansens Gedicht geht es um Nähe, Distanz und um die Liebe zwischen Robert Schumann und Clara Wieck.

  • Blaue Hilde und Stuttgarter Wunder – Freilichtmuseum Beuren erhält alte Obst- und Gemüsesorten

    Das Freilichtmuseum Beuren erhält und pflegt alte Obst- und Gemüsesorten – wie die Stangenbohne Blaue Hilde oder den Kopfsalat Stuttgarter Wunder. Allein auf den umliegenden Streuobstwiesen finden sich 600 alte Obstsorten. In den sieben Hausgärten kann man neben historischen Gebäuden seltene und interessante Kulturpflanzen bestaunen – und viel über ihre Geschichte erfahren. Außerdem sichert das Museum am Rand der Schwäbischen Alb im Landkreis Esslingen so die Genvielfalt. Alte Sorten sind robuster, kommen besser mit Kälte, Hitze oder Trockenheit klar. Angesichts des Klimawandels ein weiterer Grund, diese alten Sorten zu bewahren und wieder einzusetzen.

  • Von Schwamm-Mosaiken und Kraftorten – der Künstler Fahar Al-Salih

    Fahar Al-Salih ist Kosmopolit, geboren in Belgrad und aufgewachsen in Kuwait. Seit 20 Jahren lebt er in Karlsruhe. Fahar Al-Salih hat schon als Kind gerne gemalt, aber erst in Europa in Meisterkursen bei Markus Lüpertz und Hermann Nitsch ernsthaft seine Künstler-Karriere vorangetrieben. Neben Gemälden, Skulpturen und Fotografien hat er eine ganz außergewöhnliche Kunstform entwickelt: großflächige Mosaike aus farbgetränkten Haushaltsschwämmen. Sie bilden keine Ornamente oder Bilder, sondern sind reine Farb-Kompositionen. Der Künstler schafft mit seinen Mosaiken eine moderne Interpretation der jahrhundertealten Tradition orientalischer Kunst. Immer wieder reist Fahar Al-Salih nach Bagdad, in die Heimatstadt seines Vaters. Dort wurde er nicht nur zu Foto-Serien und Skulpturen inspiriert, sondern auch zu der Installation „The Cage“, einem riesigen Vogelkäfig – mit offenen Türen.

  • Kochen mir Genussforscher Prof. Thomas Vilgis – Mozarella-Alternative: Burrata

    Burrata ist ein weicher italienischer Frischkäse aus Kuhmilch. Vom Aussehen her könnte man ihn leicht mit frischem Mozzarella verwechseln. Schneidet man den Burrata-Kugel allerdings an, entdeckt man sein sahnig-cremiges Innenleben, das ihn vom Mozarella unterscheidet. Unser Genussforscher Thomas Vilgis benutzt für sein Rezept auch die Salzlake, in der der Burrata eingelegt ist. Lecker!

  • Durch die Tage und die Verwerfungen tragen – Robert Stadlober hat seine Lieblingstexte von Kurt Tucholsky vertont

    „Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut", heißt ein Sammelband mit Texten des Schriftstellers, Satirikers und Gesellschaftskritikers der Weimarer Republik Kurt Tucholsky, den der Schauspieler Robert Stadlober herausgegeben hat. Ende August erscheint auch ein Album mit Vertonungen einiger Tucholsky-Gedichte, die Robert Stadlober besonders inspiriert haben. Im Gespräch mit SWR Kultur sagt er: Was ich wirklich toll finde an Tucholsky, „ist sein unbedingtes Interesse am Menschen, tatsächlich ohne rigoros zu werten. Er interessiert sich erstmal dafür, was die Menschen umtreibt, für Ihre Sehnsüchte." Das ist etwas, so Robert Stadlober weiter, was ihm in diesen Zeiten wahnsinnig helfe. „Dass man erstmal das Gegenüber ansieht und anhört und daraus versucht eine Meinung zu bilden.“

  • Internet als Simulation: Die „Dead Internet Theory“

    Kein Inhalt mehr im Internet wird von echten Menschen hergestellt, stattdessen sind es intelligente Maschinen, KI, die jeden Tag die Kommentarspalten von sozialen Medien, aber auch Presseartikel und Internetforen vollschreiben. So zumindest die „Dead Internet Theory“, formuliert von echten oder gefakten Schreiberlingen in dubiosen Internetforen. Eine Mischung aus Verschwörungstheorie und Creepypasta, also eine Art Horrorgeschichte des digitalen Zeitalters.

  • Königlich: Matthias Brandt liest „Reise nach Laredo“ von Arno Geiger

    Seit er kein König mehr ist, ist Karl nur noch ein alter Mann mit Gicht, der seinen Gedanken nachhängt. Dann begibt er sich mit dem Jungen Géronimo auf eine ungewöhnliche Reise und erlebt, komprimiert auf wenige Wochen, vieles, was ihm bislang verwehrt geblieben ist. Matthias Brandt zeigt hier einmal mehr seine Gabe, die tieferliegende Bedeutung scheinbar schlichter Sätze freizulegen.

  • Daniela und Michael Kötz - Film ab für das Filmfestival Ludwigshafen

    Es zählt zu den schönsten Filmfestivals Deutschlands und ist mit über 100 Tausend Besuchern die Nummer zwei nach der Berlinale: das „Festival des deutschen Films“ in Ludwigshafen. Anfangs belächelt, ist die Filmschau mittlerweile ein beliebter Branchentreff für die Filmschaffenden, die besonders den direkten Kontakt mit dem Publikum schätzen.
    Seit 20 Jahren organisieren Daniela und Michael Kötz das Festival, das auch durch die besondere Atmosphäre auf der Rheininsel mit seiner Zeltstadt, die von riesigen Platanen beschirmt wird, besticht. Wie die beiden das jedes Jahr aufs Neue auf die Beine stellen, die Filme aussuchen und warum der Rhein nicht immer nur romantisch ist, erzählt das Ehepaar in SWR Kultur am Samstagnachmittag.

  • Mediterrane Sommerspeise - Provenzalischer Tomaten-Sabayon

    Wenn es um gesunde Ernährung geht, wird gerne auf die mediterrane Küche verwiesen: Omega-3-reiches Olivenöl, viel Gemüse und wenig Fleisch. Mit Blick auf die Provence macht Thomas Vilgis vom Max-Planck-Institut Mainz und Kenner der Region allerdings eine ganz andere Beobachtung. Die Provenzalen essen gerne und nicht wenig Fleisch.
    Dass es aber auch ohne geht, beweist der Genussforscher mit seinem schmackhaften Rezept aus Tomaten, Eiern, Knoblauch und pfannengegrillten Auberginen oder Zucchini - eine Gaumenfreude, die Urlaubsgefühle weckt.

  • „Zwischen Wein und Liebe - eine deutsch-polnische Liebesbeziehung“ von Renata A. Thiele

    Bisher hat die Schriftstellerin Renata A. Thiele Kriminalromane, Erzählungen und Reiseberichte auf Deutsch und Polnisch geschrieben. Nun hat sie die Besichtigung eines Weingutes an der Mosel zu einem Liebesroman im Winzer-Milieu inspiriert.
    Im Kern geht es dabei um viel Herz-Schmerz, allerdings mit einem bitteren Beigeschmack. Denn von der Liebesbeziehung zwischen dem Winzersohn Thomas und der polnischen Weinlesehelferin Mira ist man in dem kleinen Moseldorf alles andere als begeistert. Zu groß sind die Vorbehalte gegenüber den Fremden - obwohl die polnischen Arbeitskräfte immer wieder dringend für die Ernte gebraucht werden.

  • Gierflation - erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus

    Die Kugel Eis, die Butter im Supermarkt oder das Brötchen beim Bäcker, alles wird teurer. Hängt das tatsächlich mit gestiegenen Herstellungskosten zusammen oder will sich da vielleicht jemand nur die Taschen auf Kosten des Verbrauchers füllen? In diesem Zusammenhang ist seit einigen Jahren von der Gierflation die Rede. Ein Wort, das nicht nur in der Presse, sondern auch in den sozialen Medien zu finden und längst in der Alltagssprache angekommen ist.
    Obwohl der Begriff Gierflation eindeutig negativ konnotiert ist, weil in ihm Maßlosigkeit mitschwingt, will Annette Klosa-Kückelhaus vom Leibnitz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim aber nicht von einem Kampfbegriff sprechen.

  • „Nun lieg ich wach…“ – Gedichte über den Schlaf

    Der Reclam Verlag hat ein Buch mit Gedichten herausgegeben, in dem es ausschließlich um Schlaf, Schlaflosigkeit, nächtliche Begegnungen und Träume geht. Darin begegnet uns der Schlaf als guter Freund, als Komplize, als Zufluchtsort. Aber es werden auch angsteinflößende Nachtgeräusche, schlafraubendes Liebessehnen, Albträume oder das ernüchternde Aufwachen nach einem angenehmen Traum thematisiert.
    Herausgeber Eberhard Scholing stellt daneben auch Texte, die durch überraschend harte, schwermütige oder sogar aggressive Wortwahl auffallen. Besonders beeindruckend klingt Christine Lavants Gedicht „Alter Schlaf“ aus dem Jahr 1956. Darin klagt die Lyrikerin herablassend und wütend den Schlaf an, der nicht kommen will. In der Anthologie finden sich jedoch auch viele Einschlafgedichte, die sich wunderbar eignen, um die nötige Ruhe für ein sanftes Einschlummern zu finden.

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Autor/in
SWR