Als genialischer Klaviervirtuose gehörte der aus der Toskana stammende Ferruccio Busoni (1866–1924) zu den ganz Großen. Aber er war auch Dirigent, Lehrer und als Komponist ein Visionär, der von der freien, harmonisch ungebundenen Musik träumte.
Dabei war er sein Leben lang ein Grenzgänger zwischen dem Süden und dem Norden: Seine große Idee war die Versöhnung der italienischen und deutschen Musik in seinem Hauptwerk, der Oper „Doktor Faust”. Das Werk blieb unvollendet. Vor 100 Jahren, am 27. Juli 1924, starb Busoni mit erst 58 Jahren in seiner Wahlheimat Berlin.
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Musikstunde Berliner Luft – In fünf Streifzügen durch die Straßen der Hauptstadt (1–5)
In der Leipziger Straße in Berlin-Mitte, wo heute der Bundesrat tagt, wohnte einst Familie Mendelssohn und veranstaltete Sonntagsmusiken. In der Oranienstraße im multikulturellen Kreuzberg erinnert eine Gedenktafel an den Operettenkomponisten Paul Lincke, der die "Berliner Luft" besang. Am Viktoria-Luise-Platz in Friedenau unterrichtete Ferrucio Busoni seine Schüler.
Nur drei von vielen Orten, die zeigen: Musik liegt in Berlin auf der Straße. In fünf Streifzügen durchqueren wir die Hauptstadt auf der Suche nach ihrem Klang. (SWR 2020)