Moderation: Alexander Wasner
Flanieren in Paris - das ist ein bekanntes Motiv in der Literatur.
Aber man kann die Boulevards und Cafés der Innenstadt auch beiseite lassen und durch die Randbezirke von Paris streifen.
Genau das tut die Erzählerin in Anne Webers neuem Buch.
Vorgeblich auf der Suche nach Motiven für einen Dokumentarfilm kartographiert sie mit einem Freund die Vorstädte am Vorabend der Olympiade, erlebt riesige Galerien, Siedlungen unter Autobahnbrücken, überdimensionierte Wohnanlagen und winzige Cafés - und in allem die französische Geschichte und die der Kolonien.
Anne Weber (für „Annette ein Heldinnenepos“ bekam sie den Deutschen Buchpreis) lebt seit langem in Paris und schreibt auf Deutsch und Französisch.
Mehr zu Anne Weber
Platz 1 (53 Punkte) Anne Weber: Bannmeilen. Ein Roman in Streifzügen
Webers Streifzüge erkunden fremde Winkel ihrer Wahlheimat Paris. Die Banlieues außerhalb des Autobahnrings, die Vorstädte mit ihren Supermärkten und Wohnburgen, ermöglichen einen neuen Weltzugang.
Buchkritik Anne Weber – Bannmeilen
In ihrem neuen Roman erkundet Anne Weber das vermeintlich Vertraute und begibt sich in die Außenbezirke von Paris, dorthin, wo Menschen mit Migrationshintergrund leben und Armut den Alltag bestimmt. In diesen halbfiktionalen Streifzügen aber lauern die Geschichten.
Matthes & Seitz Verlag, 301 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-7518-0955-9
Zeitgenossen Anne Weber: „Eine Sprache kann nicht beherrscht werden.“
Deutsch und Französisch sind die beiden Sprachen, in denen Anne Weber zu Hause ist. Geboren 1964 in Offenbach, lebt sie seit Jahrzehnten in Paris. Ihre ersten Romane schrieb sie auf Französisch und übersetzte sie danach ins Deutsche. Für ihren Roman „Annette, eine Heldinnenepos“ bekam Anne Weber den Deutschen Buchpreis 2020.