In Kriegen wurde zu allen Zeiten Propaganda eingesetzt, um Menschen zu mobilisieren und in den Krieg zu treiben. Literatur kann in Kriegszeiten aber auch als Verteidigung eingesetzt werden, als Waffe gegen den Krieg. Am Beispiel russischer Texte und Lieder will die Slavistin Elisabeth Cheauré, Vorsitzende des Zwetajewa-Zentrums an der Universität Freiburg in einer Veranstaltung am 11.1.2024 am Theater Freiburg über Literatur als Waffe diskutieren.
Anti-Kriegstexte in der russischen Literaturgeschichte
Elisabeth Cheauré hat Texte und Lieder ausgewählt, die für Humanismus und gegen Krieg plädieren. Darunter sind Lieder von Vladimir Vysockij, einem für das Sowjet-Regime äußerst unbequemen Dichter und Liedermacher.
Er starb 1980, ist aber heute noch populär, erklärt Cheauré: „Seine Lieder transportieren eine große Skepsis gegenüber staatlicher Macht und sind ein Plädoyer gegen das Grauen dieses Krieges, wie in dem Lied von dem Soldaten, der nicht zurückkommt.“
Wie sollen wir künftig auf russische Literatur schauen?
Elisabeth Cheauré will mit dem literarischen Salon „Literatur als Waffe“ davor warnen, polemischen Texten zu glauben. Stattdessen solle man die Texte genau anschauen, historisch einordnen und zugleich auf die Kraft von Texten zu vertrauen. Kultur und Literatur sind wichtige Brücken in eine friedliche Zukunft, sagt Cheauré.