In einer Welt, die von Nachahmung und Imitation geprägt ist, werden Einzigartigkeit und Authentizität zu kostbaren Gütern. Der Journalist, Essayist und Autor Wolf Lotter wirft n seinem neuen Buch „Echt“ einen kritischen Blick auf aktuelle Herausforderungen und fragt, was der Wert des Echten ist in einer Gesellschaft, die von Kopien überflutet wird.
Effektivität statt Effizienz
„Effizienz ist ja ein Lieblingswort der Manager geworden", so Lotter bei SWR Kultur, „Aber Effizienz bleibt halt immer unter sich und verbraucht das Material. Wir müssten wieder lernen, effektiv zu werden, also nach vorn zu gehen und tatsächlich neues anzugehen. Dann haben wir eine Chance, dass wir diese Ohnmachtsgefühle, die wir auch angesichts dieser Welt haben, wieder überwinden."
Alles was unecht, kopiert oder fake ist, habe es in der heutigen Konsumgesellschaft besonders leicht: „Niemand strengt sich so wirklich an. Geistig bemüht sich niemand, dass tatsächlich eine Innovation zustande kommt. Man guckt immer auf die anderen: Was machen die Unternehmer als Best Practice?“ Das führe dazu, dass man sich immerzu vergleiche, anstatt selbst Ideen zu entwickeln. Unsere Selfie-Kultur sei dafür ein gutes Beispiel. „Alle fotografieren sich in derselben Pose.“