Mit Besuchen bei den Schriftstellern Arno Camenisch, Josef Winkler, Raphaela Edelbauer und anderen.
Verdrängte Geschichten, sterbende Dörfer, Naturgewalt und der Klimawandel ziehen ihre Spur durch die aktuelle Alpenliteratur. Denn die Berge können nicht nur schön sein, sondern auch Orte des Schreckens und Verderbens.
Mit alten und neuen Romanen im Gepäck machen sich Gabi Schlag und Benno Wenz auf ins Hochgebirge.
Einst suchten Autorinnen und Autoren hier ihre Wurzeln, priesen die Ursprünglichkeit der Region und besangen ihre Schönheit. Heutige Romane erzählen vom Raubbau an der alpinen Natur, von durchlöcherten Bergen und schmelzenden Gletschern – und erkunden die Verstrickungen so manchen Alpendorfes in die Gräuel des Nationalsozialismus.
Buchkritik Arno Camenisch – Der Schatten über dem Dorf
Ein Trauma lastet über dem Dorf: Drei Kinder kamen einst durch einen tragischen Unfall ums Leben. Jahre später begibt sich ein Mann auf Spurensuche, getrieben von der Frage, ob man den Tod des eigenen Kindes jemals verkraftet. Ein sehr persönliches Buch des Schweizer Erfolgsautors - aber leider nicht sein bestes. | Rezension von Isabella Arcucci | Engeler Verlag, 104 Seiten, 19 Euro | ISBN: 978-3906050805
Buchkritik Raphaela Edelbauer - Das flüssige Land
Raphaela Edelbauer erzählt von einem österreichischen Dorf, das langsam von einem Loch verschlungen wird. Eine Großmetapher, die funkelnd so unterschiedliche Themen wie Vergangenheitsbewältigung, Zeitphilosophie, Märchen zusammenbinden kann.
Rezension von Pascal Fischer.
Roman
Klett-Cotta Verlag
ISBN 978-3-608-96436-3
350 Seiten
22 Euro
Buchkritik Esther Kinsky - Rombo
Esther Kinsky erzählt in „Rombo“ vom Erinnern an eine Naturkatastrophe, nämlich an jene zwei Erdbeben, die Nordostitalien im Jahre 1976 heimsuchten. Viele Orte im Friaul wurden zerstört, über 1000 Menschen starben. Über sieben Lebensgeschichten, die eng verknüpft sind mit Landschafts- und Naturbeschreibungen, entsteht ein „Gedächtnis der Zerstörung“ und ein herausragendes literarisches Kunstwerk.
Rezension von Carsten Otte.
Suhrkamp Verlag, 265 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-518-43057-6