Die Kindheit von Ernst Grube war von Krieg und Verfolgung geprägt. 1932 als Kind einer jüdischen Mutter geboren, kam er während der Nazi-Zeit in ein jüdisches Kinderheim und wurde dann ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach diesen Erfahrungen war seine Grundhaltung: Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!
Deshalb war er entschieden gegen die Wiederbewaffnung der BRD in den 1950er-Jahren und er wurde Mitglied der verbotenen KPD. Die Folge: Gefängnisstrafen. Mittlerweile wurde der Zeitzeuge mit verschiedenen Preisen und Bürger-Medaillen geehrt.
29.1.1972 Der neue Radikalenerlass – Kritik von Gewerkschaften und Studierenden
29.1.1972 | Anfang der 1970er Jahre nahm die politisierte Gewalt in Deutschland zu. Teile der Studentenbewegung haben sich radikalisiert. Andere vor allem linke Gruppen folgten offen der von Studentenführer Rudi Dutschke ausgegebenen Parole vom Marsch durch die Institutionen. In dieser politischen Stimmung beschließen Bund und Länder parteiübergreifend den sogenannten Radikalenerlass. Das Ziel war zu verhindern, dass Verfassungsfeinde den Staat unterwandern. Die Folge war, dass, bevor eine Lehrerin oder auch ein Bahn- oder Postbeamter eingestellt wurde, eine sogenannte Regelanfrage beim Verfassungsschutz gestellt wurde. Welches Verhalten genau als verfassungsfeindlich gelten sollte, war allerdings nicht eindeutig definiert. Klar war, dass es nicht nur um Parteizugehörigkeit – etwa zu kommunistischen Parteien gehen sollte. Sowohl die SPD-geführte Bundesregierung unter Willy Brandt als auch die unionsgeführten Länder fassten den Beschluss gemeinsam. Die SPD auch deshalb, um ihre Distanz zum Kommunismus zu unterstreichen. Denn der SPD wurde – gerade auch wegen Brandts Ostpolitik und der Verträge mit Moskau – eine Nähe zum Kommunismus immer wieder vorgeworfen. Es ist der 29.1.1972. Hamburg hat als erstes Bundesland den Radikalenerlass umgesetzt – und erntet dafür viel Kritik, nicht nur von Gewerkschaften. Der folgende Beitrag – der in seiner archivierten Fassung vorne und hinten etwas abreißt - zeigt die Reaktionen auf den neuen Erlass.
Leben Geliebtes Muckchen – Die Briefe der Jüdin Anna Hess
Die Briefe der Jüdin Anna Hess an ihre Tochter in Argentinien, zeigen ein wenig beachtetes Kapitel des Holocaust: Den Alltag einer alten Frau vor der Deportation und ihrem Tod in Theresienstadt.
Leben Auch sie waren Widerstandskämpfer - Hans Coppi erinnert an seine Eltern
Hilde und Hans Coppi kamen aus einfachen Verhältnissen und waren noch jung, dennoch erkannten sie schon früh, wie verbrecherisch das NS-Regime war und bezahlten mit dem Leben dafür.
Buchkritik Maxim Biller – Der falsche Gruß
Ein Schriftsteller macht den Hitlergruß, er weiß selbst nicht genau warum. Die Suche nach den Ursachen führt tief in die deutsche Seele – Maxim Billers schmale Erzählung hat das Zeug, unser historisches Selbstverständnis gründlich durcheinanderzuwirbeln.
Rezension von Philipp Theisohn.
Kiepenheuer & Witsch Verlag, 128 Seiten, 20 Euro
ISBN: 978-3-462-00082-5
„Nie wieder Krieg“ von Tocotronic: Passender Soundtrack für Zeiten der Isolation
Als „Meister der Isolationslieder“ wird sie bezeichnet, als Band, die schon lange vor der Corona-Pandemie die Songs für die Pandemie geschrieben hat: Tocotronic. Tatsächlich liefert die Gruppe um Sänger und Songschreiber Dirk von Lowtzow einen passenden Soundtrack in Zeiten der Isolation und Vereinzelung. Das zeigt jetzt auch das neue Album, „Nie wieder Krieg“.