Buch „Spielfeld der Herrenmenschen“

Schwarze Stürmer, weiße Spielmacher: Rassismus im Fußball ist strukturelles Problem

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Interview
Martin Gramlich

Rassismus im Fußball sei nicht nur offensichtlich, sondern auch strukturell, sagt der Sportjournalist Ronny Blaschke in SWR Kultur: „Studien zeigen: Spielpositionen, von denen man Weitsicht und Spielintelligenz vermutet, sind in der Bundesliga überproportional mit weißen Spielern besetzt.“

Schwarze Stürmer, weiße Strategen?

In seinem neuen Buch „Spielfeld der Herrenmenschen“ beschreibt Ronny Blaschke die verborgenen kolonialen Wurzeln im modernen Fußball und die rassistischen Anfeindungen, denen sich Spieler ausgesetzt sehen. Über den offensichtlichen Rassismus hinaus beleuchtet Blaschke auch den strukturellen Rassismus: „Es gibt erste Studien, dass im Fußball die Spielpositionen wie der Sechser oder der Zehner, der Spielmacher; also da, wo man Weitsicht und Spielintelligenz vermutet, die überproportional von weißen Spielern in der Bundesliga besetzt sind.“

Und weiter: „Die kraftvollen Positionen, die Stürmer und die Außenbahn, die viel laufen müssen, da sind überproportional viele schwarze Spieler zu finden.“

Auch wenn die Besetzungen nicht zwangsläufig Ausdruck von Rassismus seinen, zeigten sie doch, wie sehr sich diese Stereotype in unsere Köpfe eingeschrieben hätten: „Das sollten wir noch viel stärker hervorheben."

Mangelnde Vielfalt in Entscheidungspositionen

Blaschke plädiert auch für mehr Diversität in wichtigen Postitionen. Die Homogenität der Entscheidungsträger in Vorständen, Sportgerichten und Medien sei ein Problem.

Das Bewusstsein für und Engagement gegen Rassismus sei in einigen Bereichen des Fußballs gestiegen. Dennoch bleibe viel zu tun. Ronny Blaschke kritisiert das Fehlen einer bundesweiten Meldestelle für rassistische Vorfälle und forderte mehr Vielfalt in den Führungsetagen des Fußballs durch Quoten, Stipendien und Mentorenprogramme.

Rassismus im Sport

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