Humor ist für sie überlebenswichtig, sagt die Autorin Herta Müller. Sie ist 1987 vor dem rumänischen Geheimdienst nach Deutschland geflohen. Bis heute lebt sie in Berlin, und hier im Exil begann ihre literarische Karriere, die 2009 in dem Literaturnobelpreis für ihren Roman "Atemschaukel" gipfelte.
Am 17. August wird Herta Müller 70 Jahre alt und bleibt weiterhin ein kritischer und politisch denkender Kopf: Sie verurteilt den Krieg gegen die Ukraine und schaut mit Sorge auf den Zulauf für Parteien wie die AfD.
Kristine Harthauer hat mit Herta Müller gesprochen.
SWR2 lesenswert Magazin Trotzige Heldinnen und humorlose Diktatoren – Literatur, die sich nicht unterkriegen lässt
Neue Bücher von Herta Müller, Ronja von Rönne, Emma Cline und Emmanuel Carrère. Und mit einer Mainzer Buchhandlung, die mit einem Safe Space junge Leser*innen anlockt
Schecks Bücher | Folge 82 Herta Müller: „Atemschaukel“
Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller erzählt in „Atemschaukel“ das Schicksal von 60.000 Rumäniendeutschen, die 1945 in sowjetische Arbeitslager verschleppt wurden und dort die Zeche für die Naziverbrechen bezahlten.
Lesetipp Herta Müller – Atemschaukel
Was liest Liao Yiwu? Es ist der Roman „Atemschaukel“ von Herta Müller, der dem chinesischen Autor besonders viel bedeutet. Darin geht um die Deportation der Rumäniendeutschen unter Stalin. Sie werden in russische Lager gebracht. Kälte und Hunger werden zu ständigen Begleitern. „Das Einzige, was dem Hungrigen bleibt, ist das Atmen“, sagt Liao Yiwu. Und er sagt auch: „Für mich ist der Roman besonders wichtig, weil ja auch ich selbst inhaftiert war.“ Hören Sie selbst!
Hanser Verlag, 304 Seiten, 19,90 Euro
ISBN 978-3-446-23391-1
Buchkritik Herta Müller – Der Beamte sagte
1987 reist die spätere Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller aus Rumänien nach West-Deutschland. Ihre erste Station: Das Auffanglager Nürnberg-Langwasser. Anderthalb Jahre wird sie dort bleiben müssen, bis sie ihren Deutschen-Pass erhält. Beamte verhören sie, unterstellen ihr, sie sei eine Agentin der Ceauşescu-Diktatur. Von dieser Zeit erzählt sie in „Der Beamte sagte“. Eine zarte und bewegende Erzählung im Herta Müller’schen Collagen-Stil. | Rezension von Kristine Harthauer | Hanser Verlag, 164 Seiten, 24 Euro | ISBN 978-3-446-27082-4
Gespräch „Humor war für mich überlebenswichtig“: Herta Müller über ihren Sammelband „Eine Fliege kommt durch einen halben Wald“
Über die Kraft des Humors, das Leben in einer Diktatur und die Flucht ins Exil schreibt Herta Müller in zahlreichen Texten und Reden, die anlässlich ihres 70. Geburtstages in einem Sammelband erschienen sind: „Eine Fliege kommt durch einen halben Wald“.