ARD Thementag „Medizin von Morgen“

„Medizin von Morgen“ mit Eckart von Hirschhausen – „Die Humanmedizin als Errungenschaft hochhalten“

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Interview
Martin Gramlich

Bis heute gebe es „kein Medikament, was annähernd so wirksam ist, wie nicht zu rauchen, sich zu bewegen und Geselligkeit“, sagt der Moderator und Mediziner Eckart von Hirschhausen in SWR2 anlässlich seiner ARD-Doku „Medizin von Morgen“. Die große Herausforderung der Zukunft werde sein, „die humane Humanmedizin als Errungenschaft hochzuhalten“ – eine Medizin, die solidarisch sei, bezahlbar und die die wichtigen Dinge als erstes löse.

Medizin von Morgen entscheidet sich heute

„Mir machen auch die größeren Dinge Sorgen, die nicht so einfach aus der Welt zu schaffen sind, wie die Klimakrise mit den Hitzewellen“, sagt er. Für die Doku sei er deshalb nach Frankreich gereist.

Nach den vielen Hitzetoten 2003 habe man hier angefangen, Städte umzubauen um die Hitzeinseln einzudämmen und Hitze in den Städten zu lindern. Die Medizin von Morgen entscheide sich auch damit, was wir heute tun oder nicht tun, meint Hirschhausen.

Nicht rauchen, viel bewegen, Menschen treffen

Prävention sei ein großes Thema für die Gesundheit von morgen, denn bis heute gebe es „kein Medikament, was annähernd so wirksam ist, wie nicht zu rauchen, sich zu bewegen und Geselligkeit“ ist der Mediziner überzeugt: „Also erwachsen werden und Kind bleiben“.

Es gebe viele Dinge, sagt Hirschhausen, die man nicht von einer KI oder der Gen-Schere oder der Pharmaindustrie erwarten müsse, sondern wo wir Menschen selbst unsere Zukunft bestimmen könnten: „Einsamkeit ist genauso schädlich wie 15 Zigaretten am Tag“ – auch sich zu engagieren verlängere das Leben.

Medizin der Zukunft Keine Dystopie: Vierte „Charité“-Staffel spielt im Jahr 2049

„Wir waren bemüht, keine Dystopie zu erzählen“, sagt Tanja Bubbel, eine der beiden Drehbuchautorinnen der neuen Staffel der Serie „Charité“ im Gespräch mit SWR Kultur: „Uns ist in Gesprächen mit Medizinerinnen und Medizinern schnell klar geworden, dass es große Fortschritte gibt in der Medizin", das hätten sie darstellen wollen.
Blick in die Zukunft, aber kein Science Fiction
Der Unterschied zu den ersten drei Staffeln der erfolgreichen ARD–Serie Charité: „Wir konnten nicht zurückschauen in die Geschichte und uns an historischen Figuren orientieren." Die Autorin betont aber, herausgekommen sei „kein Science Fiction, wir haben solide recherchiert, was möglich sein wird in naher und ferner Zukunft". Vieles werde besser sein, und der Fokus sei darauf gerichtet, welche Heilungschancen es in Zukunft geben könnte und geben wird.
Mit Blick auf aktuelle Probleme des Gesundheitswesens erklärt Tanja Bubbel, in diesem Punkt sei man utopisch gewesen, die Digitalisierung werde vorangetrieben, Patientenakten aus Papier gebe es nicht mehr. Ärztinnen und Ärzte in der Charité im Jahr 2049 hätten mehr Zeit für ihre Patienten und deren Probleme.

SWR2 am Morgen SWR2

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Martin Gramlich