Jugendliche Version von Sherlock Holmes und Dr. Watson

„Dead Boy Detectives“: Humorvolle Fantasyserie aus dem Comicuniversum von Neil Gaiman auf Netflix

Stand
Autor/in
Karsten Umlauf

Detektivgeschichten liegen im Trend, zwei vielleicht nicht ganz so bekannte Detektive bekommen auf Netflix eine eigene Serie: Sie entstammen dem Kosmos der berühmten „Sandmann“-Comicreihe des US-Autors Neil Gaiman. Edwin Paine und Charles Rowland haben nur ein Problem: Sie sind bereits tot.

Tote Detektive lösen die Probleme von Zwischenwesen

Fantasy-Geschichten haben den großen Reiz, dass sie sich um die Gesetze von Biologie oder Physik nicht scheren müssen oder um die Grundlagen des sogenannten gesunden Menschenverstandes.

Da können Menschen schon tot sein und trotzdem durch Zeit und Raum geistern, wie Edwin und Charles, beide als Teenager gestorben, der eine 1916, der andere über 70 Jahre später. Zusammen lösen sie Probleme von anderen Zwischenwesen, zum Beispiel, wenn die von bösen Dämonen besessen sind und deswegen keine Ruhe finden.

Filmstill
Die Jugendlichen Edwin Payne (George Rexstrew) und Charles Rowland (Jayden Revri) stecken hinter der Agentur Dead Boy Detectives. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Sie wurden in verschiedenen Jahrzehnten geboren und begegneten sich erst im Tod. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Denn Edwin und Charles sind nicht nur beste Freunde, sondern auch Geister, die Geheimnissen auf die Spur kommen. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Sie geben alles, um füreinander einzustehen: Wenn es sein muss, sogar auf der Flucht vor bösen Hexen, der Hölle und dem Tod selbst. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Mithilfe der Hellseherin Crystal (Kassius Nelson) und ihrer Freundin Niko (Yuyu Kitamura) gelingt es ihnen, einige der mysteriösesten übersinnlichen Fälle der Welt der Sterblichen zu knacken. Bild in Detailansicht öffnen

Unterstützung für die beiden „Dead Boy“-Detektive vom Medium „Crystal Palace“

Die beiden toten Detektive können durch Spiegel wandern oder Magie anwenden und werden selbst vor allem von anderen Geisterwesen gesehen und als Detektive beauftragt.

Die beiden kommen einem erstmal vor wie die jugendlich attraktive Version von Sherlock Holmes und Dr. Watson, in jeder Folge lösen sie einen mehr oder weniger gruseligen Fall, und werden bald dabei von dem Medium „Crystal Palace“ unterstützt.

Eine junge Frau, die zwar noch sehr lebendig ist, die beiden aber trotzdem sehen kann und ihre Freundschaft ziemlich durcheinanderwirbelt.

Auf der Flucht vor der Totenreichbürokratie

Moderne Gruselkomödien gibt es einige, wie „Wednesday“ oder „The Chilling Adventures of Sabrina“. In dem Stil erzählt die Serie auf fantasievoll witzige und manchmal durchgeknallt  horrormäßige Weise Geschichten vom Erwachsenwerden: Liebe, Freundschaft oder auch die Entdeckung der eigenen Homosexualität.

Alle drei sind den geistig moralischen Vorstellungen ihrer jeweiligen Zeit verhaftet: der Gegenwart, den 1980er-Jahren oder der Zeit des 1. Weltkriegs. Und so erleben sie die Reise durch paranormale Welten auch als Weg zu sich selbst.

Das Problem: Während sie mit Herausforderungen wie dem hedonistischen Katzenkönig, psychedelischen Wichteln oder einer sehr bösen Hexe zu kämpfen haben, sind Edwin und Charles selbst auf der Flucht vor dem Jenseits. Denn der Totenreichbürokratie sind sie bis dahin erfolgreich entwischt.

Fantasygeschichten dürfen auch simpel gestrickt sein

So ist „Dead Boy Detectives“ gleichzeitig eine humorvolle spannende Teeniestory und eine Serie über Vergänglichkeit und die Macht der eigenen Dämonen, der man den Ursprung im Comicuniversum von Neil Gaiman durchaus noch ansieht.

Dass sie dabei manchmal etwas simpel gestrickt daherkommt, fällt weniger ins Gewicht. Auch das ist einer der Vorzüge von Fantasygeschichten.

Trailer „Dead Boy Detectives“, ab 25.4. auf Netflix

Mehr Serien

Serie „The Sandman“: Netflix-Verfilmung des Comic-Klassikers von Neil Gaiman

Der Schriftsteller Norman Mailer hat die Graphic Novel-Reihe „The Sandman“ von Neil Gaiman als „Comic für Intellektuelle“ geadelt. Netflix hat die Geschichte um den Gott der Träume, Dream oder auch Sandman genannt, und seine Geschwister Destiny und Death verfilmt – als wildes Gemisch aus düsterem Horror und bunter Fantasygeschichte.

SWR2 am Morgen SWR2

Netflix-Neuverfilmung „Ripley“ Der talentierte Andrew Scott: Von „Sherlock“ zum Mister Ripley

Als Sherlock Holmes Widersacher Moriarty wurde er bekannt, nun begeistert Andrew Scott das Publikum in der Patricia-Highsmith-Adaption „Ripley“.

Frankreichs liebster Gentleman-Dieb 3. Staffel „Lupin“: Die Romanfigur hinter dem Netflix-Hit

Am 5. Oktober startet bei Netflix die dritte Staffel der Krimi-Serie „Lupin“. Omar Sy eifert dem Gentleman-Dieb Arsène Lupin nach – einem Helden, den in Frankreich jedes Kind kennt

Stand
Autor/in
Karsten Umlauf