Zu viel Beton, zu wenig Bäume, dass sich unsere Städte im Sommer so stark aufheizen ist selbstverschuldet - und lässt sich ändern, meint Stefan Giese.
Es ist heiß im Südwesten und am heißesten in den Städten. Die vielen versiegelten Flächen – Häuser, Straßen, Parkplätze – heizen sich auf, die wenigen Grünflächen schaffen es nicht, für ausreichend Abkühlung zu sorgen. Durchschnittlich sieben Grad wärmer sind darum unsere Städte in heißen Nächten als im ländlichen Umland.
70 Fußballfelder – pro Tag
Laut einer aktuellen Studie der Deutschen Umwelthilfe betrifft das vor allem den Südwesten. Ludwigshafen ist demnach bundesweit am stärksten versiegelt. Dahinter folgen Heilbronn, Regensburg, Worms und Mainz. Für die Bewohnerinnen und Bewohner kann das im Sommer gesundheitsgefährdend, mitunter lebensbedrohlich werden.
Im Schatten den Sommer genießen
Derzeit werden in Deutschland laut Deutscher Umwelthilfe zusätzlich über 50 Hektar neu Fläche für Siedlungen und Verkehr versiegelt, rund 70 Fußballfelder – pro Tag. In Zeiten der globalen Erwärmung müssen die Verantwortlichen vor Ort also dringend gegensteuern. An Ideen dazu mangelt es nicht, doch werden sie bisher in den südwestdeutschen Städten nur vereinzelt umgesetzt, wie hier meine Kollegin Sabine Schütze erläutert.
Dabei machen mehr schattenspendende Bäume, weniger Schottergärten, mehr Grünflächen, weniger Beton unsere Städte nicht nur lebenswerter, sondern auch schöner!
Deutsche Umwelthilfe kritisiert "zu viel Grau" und "zu wenig Grün" Ludwigshafen, Worms und Mainz bekommen Rote Karte im Hitze-Check
Die meisten Städte schützen ihre Bewohner nicht ausreichend vor Hitze. Diesen Schluss zieht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in ihrem Hitze-Check - bei dem auch drei RLP-Städte durchfallen.
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