Das Hochwasser hat bei vielen Bürgern von Riveris Schäden angerichtet. Und jetzt sollen sie auch noch für die kaputte Hauptstraße zahlen, zumindest wenn keine Hilfe vom Land kommt.
Eine Spur der Verwüstung zieht sich durch den Garten von Manfred Fritschen. Auch fünf Wochen nach dem schweren Unwetter in Riveris ist zu sehen, was das Hochwasser angerichtet hat: Ein ganzes Stück des Grundstückes wurde von den Fluten mitgerissen.
"Als wir das Haus gekauft haben, hatten wir hier diesen kleinen niedlichen Bach", erzählt der Rentner. Dass er einmal einen Schaden von rund 30.000 Euro anrichten würde, hätte er nicht gedacht: "Wir wissen noch nicht, wie wir das bezahlen sollen."
Anlieger fürchten, dass sie für neue Straße zahlen müssen
Doch Manfred Fritschen befürchtet, dass auf ihn und die anderen Betroffenen noch weitere Kosten zukommen könnten. Denn überschwemmt wurden ja nicht nur etliche Gärten, Keller und Wohnungen in Riveris, sondern auch die Hauptstraße. Doch für den Neubau fehlt der Gemeinde das Geld - von der Sanierung der vielen zerstörten Brücken und der Wanderwege ganz zu schweigen.
Ortsbürgermeister Thomas Hoffmann (parteilos) rechnet mit Kosten von mehr als einer Million Euro - mehr als die Gemeinde stemmen kann. "Wenn wir das selbst zahlen müssen, haben wir gar keine andere Chance als Anliegerbeiträge zu erheben", sagt Hoffmann. Und die könnten für die rund 150 Haushalte in Riveris richtig teuer werden.
Ortsbürgermeister: "Existenzen in Gefahr"
Bei Fritschen wären es rund 20.000 Euro - zusätzlich zu seinem Schaden im Garten, sagt er: "Wir haben das Geld nicht mehr, wir haben Rente und Pension, keine Reserven mehr, das wars."
Auch der Ortsbürgermeister sieht die Doppelbelastung für die Bürger: "Das können wir dem Einzelnen gar nicht zumuten. Da bringen wir Existenzen in Gefahr." Daher wünscht sich Hoffmann Unterstützung: "Wir würden gerne Geld vom Land nehmen, weil wir gar nicht wissen, wie wir das sonst schultern sollen."
Innenminister sagt Gemeinde Unterstützung zu
Immerhin: Das Land will die Menschen nicht alleine lassen, so wie es die scheidende Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bei einem Besuch nach dem Hochwasser in Riveris angekündigt hatte. Nun sagt Innenminister Michael Ebling (SPD): "Wir gehen davon aus, dass wir der Gemeinde in dieser speziellen Situation eines Straßenschadens auch helfen können."
Konkret schlägt er vor, dass die Gemeinde Förderung beantragt. "Wir würden den dann entsprechend vorziehen", so Ebling. Dann müsse die Gemeinde auch die Anlieger nicht zur Kasse bitten, meint der Innenminister.
Ortsbürgermeister freut sich über angekündigte Hilfe
Ortsbürgermeister Thomas Hoffmann ist überrascht über diese Ankündigung aus Mainz. Bei ihm hätte sich bis dato niemand gemeldet. Nichtsdestotrotz ist er froh über die Zusage des Innenministers: "Wir sind jetzt gespannt darauf, was wir da an Fördermitteln bekommen können."
Manfred Fritschen hofft, dass er zumindest von den Straßenausbaubeiträgen verschont bleibt. Damit der Rentner und seine Frau ihren Ruhestand in Riveris weiterhin genießen können.