Klare Ansage aus Mainz: Der potentielle Käufer des Hunsrück-Flughafens Hahn, Wolfram Richter, schließt eine Kooperation mit dem russischen Investor Viktor Charitonin aus.
Es sei undenkbar, mit einem Kreml-nahen russischen Geschäftsmann gemeinsame Sache am Hahn zu machen, sagte Richter dem SWR. Richters Mainzer Unternehmen, die WR-Holding, ist einer der beiden Spieler im Übernahmepoker um den Flughafen. Die Firma hat einen Kaufvertrag für den Hahn unterschrieben und das Geld hinterlegt. Richter hat angekündigt, insbesondere die Fracht-Sparte des Flughafens ausbauen und in der Umgebung Gewerbeflächen ansiedeln zu wollen.
Hunsrück-Flughafen vor Verkauf Ein russischer Oligarch auf dem Hahn - was das für den Flughafen bedeuten könnte
Der russische Milliardär Viktor Charitonin will den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn kaufen. Ist das realistisch - und wenn ja: Was würde das für den Airport bedeuten?
Richters Mitbewerber im Rennen, der russische Pharmaunternehmer Charitonin, hatte am Montag bekannt gegeben, dass er mit seinem Unternehmen NR Holding nur noch eine Minderheitsbeteiligung von unter 25 Prozent am Hahn prüfe. "Damit läge der Anteil der NR Holding AG unter der Sperrminorität und sie hätte kein Vetorecht oder Einfluss auf die operative Geschäftsführung", teilte das Unternehmen mit.
Löwenanteil soll deutsches Unternehmen halten
Ihm gehe es bei dem Airport im Hunsrück ausschließlich um ein finanzielles und nicht um ein strategisches Engagement, erklärte Charitonin. "Die übrigen gut 75 Prozent der Geschäftsanteile an der Käufergesellschaft sollen von Investoren in Deutschland gehalten werden - von welchen genau, wird noch geklärt", hieß es weiter.
Land Hessen kritisiert russischen Investor
Das Vorhaben von Charitonin hat in Zeiten von Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine ein gewaltiges Echo hervorgerufen. Der hessische Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) etwa sagte: "Im Moment sollte und kann man keine Geschäfte mit russischen Oligarchen machen." Das Land Hessen hält noch 17,5 Prozent an dem Airport in Rheinland-Pfalz.
Verbindungen zu Putin Möglicher Hahn-Verkauf an Oligarchen - Militärexperte warnt
Soll der Flughafen Hahn an einen russischen Oligarchen verkauft werden? Ein Militärexperte hat im SWR Position bezogen.
Gläubigerversammlung verweigert vorerst Zustimmung
Eine Hahn-Gläubigerversammlung hatte kürzlich noch kein grünes Licht für einen Verkauf an den russischen Investor gegeben. Aus Gläubigerkreisen hieß es, dass man zunächst die Prüfung des Bundeswirtschaftministerium abwarten wolle. Dort wird derzeit untersucht, ob der Flughafen Teil der kritischen Infrastruktur ist und an einen russischen Investor verkauft werden kann.
Der Flughafen Hahn hatte im Oktober 2021 Insolvenz angemeldet. Ein erster Verkaufsversuch an das Frankfurter Unternehmen SWIFT Conjoy scheiterte, weil der Kaufpreis nicht gezahlt wurde.
Kein Grünes Licht für russischen Investor Hängepartie am Hahn hält an - Kritik auch
Die Hängepartie um den Hunsrück-Flughafen Hahn geht weiter. Noch immer steht kein Käufer fest. Kritik gibt es an dem möglichen russischen Investor, aber auch am Ausgang der Gläubigerversammlung.
Wer bekommt den Flughafen Hahn? Potenzieller Hahn-Käufer: Der Mainzer Investor Wolfram Richter
Es bleibt unklar, wer den Zuschlag für den Hunsrück-Flughafen Hahn bekommt. Die Gläubigerversammlung am Insolvenzgericht in Bad Kreuznach hat am Dienstag keine Entscheidung zum Verkauf des Flughafens getroffen. Einer der möglichen Käufer ist der Mainzer Geschäftsmann Wolfram Richter.
Verkaufspoker um den Flughafen Hahn Hängepartie besonders bitter für die Beschäftigten
Die Hängepartie um den Verkauf des Hunsrück-Flughafens Hahn ist besonders bitter für die mehr als 400 Beschäftigten des Airports, berichtet SWR-Hahn-Experte Sebastian Grauer. Besonders bitter sei es für sie, weil die Geschäfte am Hahn derzeit eigentlich rund laufen.