Kritisch, kontrovers, leidenschaftlich – so moderiert der Publizist Michel Friedman das Demokratie-Forum Hambacher Schloss.
Viermal im Jahr streitet er 90 Minuten lang mit seinen Gästen über Demokratie. Sein Ziel: Die Zuschauenden und Diskutierenden sollen mit Fragezeichen im Kopf nach Hause gehen und weiter über das Thema des Abends nachdenken. Verkürzte Darstellungen und plakative Statements mag er nicht.
Sich für Demokratie einsetzen, das ist Michel Friedman auch persönlich ein Herzensanliegen: "Demokratie bedeutet leben, Mensch sein. Ich möchte, dass auch meine Kinder frei leben." Gerade jetzt sei es entscheidend, sich für die Demokratie zu engagieren. "Wenn sich Demokraten und Demokratinnen jetzt nicht für die Demokratie engagieren, werden sie eines Tages nicht sagen können, ´Ich habe von nichts gewusst. Ich wasche meine Hände in Unschuld'."
Michel Friedman, deutsch-französischer Publizist
Der deutsch-französische Publizist Michel Friedman wurde 1956 in Paris geboren und lebt in Frankfurt. Beim Berliner Ensemble empfängt er seit 2017 regelmäßig Gäste für das Format "Friedman im Gespräch". Im Jüdischen Museum Frankfurt ist er als Moderator Teil der neuen Veranstaltungsreihe "Denken ohne Geländer".
Publizist Michel Friedman | 12.9.2022 So stark verletzt Alltagsrassismus
In seiner Biografie "Fremd" legt Michel Friedman offen, wie verletzend es ist, sich nicht zugehörig zu fühlen. Er wünscht sich: Wir müssen etwas gegen Alltagsrassismus tun.
Im Berlin Verlag ist 2023 sein neues Buch "Schlaraffenland abgebrannt" erschienen. Friedman war jahrelang stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland sowie Herausgeber der Wochenzeitung Jüdische Allgemeine. Als Moderator wurde er mit der Sendung "Vorsicht! Friedman" bekannt.
Demokratieforum im Hambacher Schloss "Wir haben eigentlich gezeigt, wie stabil diese Demokratie ist"
Verlieren tatsächlich immer mehr Menschen in Deutschland das Vertrauen in die Demokratie oder bezieht sich der Unmut im Grunde auf Politikerinnen und Politiker?