Die Opfer der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal benötigen womöglich noch jahrelange psychosoziale Hilfe, um die erlebten Traumata zu bewältigen. Das erklärte der Opferbeauftragte der rheinland-pfälzischen Landesregierung, Detlef Placzek.
Man stehe hier vor einer großen Herausforderung, sagte Placzek am Donnerstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Viele Menschen seien jetzt noch mit Aufräumen beschäftigt und merkten erst später, wenn sie zur Ruhe kämen, dass sie professionelle Hilfe brauchen.
750 Briefe an Angehörige verschickt
"Wir müssen den Menschen deutlich machen, dass sie in dieser schlimmen Situation, in der sie stecken, nicht alleine sind", so der Opferbeauftragte des Landes. Er habe dieses Angebot allen Angehörigen der Toten in einem Brief mitgeteilt und auch die Verletzten angeschrieben. Insgesamt habe er 750 Briefe an Betroffene verschickt, die Anfang dieser Woche angekommen seien.
Placzek: Versicherungen sollten unbürokratisch helfen
Neben der Hotline, die angeboten werde, helfe das Land auch bei der Vermittlung von Therapieplätzen. Placzek appellierte zudem an die Versicherungsunternehmen, mit Anträgen von Betroffenen unbürokratisch umzugehen. Eine Versicherung habe einem Opfer mitgeteilt, ohne die weggeschwemmte Versicherungspolice könne nicht geholfen werden. "Ich glaube, das geht nicht", sagte er. Er werde dies auch in aller Deutlichkeit in einem Gespräch mit den Versicherern noch mal klarmachen.
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