Im Kreis Alzey-Worms hat es mehrere Fälle von Vandalismus an den Elektrozäunen zur Eindämmung der Schweinepest gegeben. Die Kreisverwaltung appelliert, sich an die Absperrungen zu halten.
Sie wurden erst vor kurzem fertig aufgebaut: Die mobilen Elektrozäune entlang der Bahnstrecke zwischen Guntersblum und Osthofen und rund um das Eich-Gimbsheimer Altrheingebiet. Sie sollen verhindern, dass mit der Afrikanischen Schweinepest infizierte Wildschweine die Tierseuche in weitere Gebiete tragen. Doch es gibt offenbar Menschen, die sich an den mobilen Zäunen stören.
Autofahrer zerstört Elektrozaun bei Eich
In der Nähe des Badesees in Eich sei vor wenigen Tagen ein Autofahrer gegen ein geschlossenes Tor gefahren, das zum Elektrozaun gehöre, berichtet eine Sprecherin des Kreises Alzey-Worms. Dadurch sei der Zaun umgekippt und beschädigt worden. Der Zaunabschnitt sei bereits repariert. Warum der Autofahrer gegen den Zaun fuhr, sei unklar. Es sei aber davon auszugehen, dass er das mit Absicht gemacht habe, so die Sprecherin.
Unbekannte legen Baumstamm auf Elektrozaun
In der Gemarkung von Gimbsheim hat ein Baumstamm Schäden an einem Elektrozaun verursacht. Auch hier handele es sich um Vandalismus, so die Kreissprecherin, denn diesen Stamm hätten Unbekannte vorsätzlich auf den Zaun gelegt. Vermutlich seien sie über den Baumstamm gelaufen, um schneller zu einer Badestelle zu gelangen. Auch diese Schäden seien bereits behoben.
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Ein Jäger hat bei Hemsbach (Rhein-Neckar-Kreis) ein Wildschwein erlegt, das mit der Schweinepest infiziert war. Die Landesregierung will nun eine weitere Ausbreitung verhindern.
Zwei Batterien von Elektrozäunen geklaut
Darüber hinaus ist es an den Elektrozäunen auch schon zu Diebstählen gekommen: An zwei verschiedenen Stellen seien nachts Batterien geklaut worden, mit denen die Elektrozäune betrieben werden. Betroffen davon waren laut der Sprecherin des Kreises Alzey-Worms Zaunabschnitte zwischen Guntersblum und Osthofen sowie im Naturschutzgebiet am Altrhein bei Eich. Diese Abschnitte seien deswegen kurzzeitig ohne Strom gewesen. Erst am Morgen danach, als die Diebstähle bei Kontrollrundgängen auffielen, hätten die Batterien ersetzt werden können.
Elektrozäune halten ohne Strom keine Wildschweine auf
Diese Diebstähle und mutwilligen Zerstörungen an den Elektrozäunen seien sehr ärgerlich und problematisch, mahnt die Sprecherin. Denn ohne Strom könnten die Elektrozäune die infizierten Wildschweine nicht davon abhalten, diese zu überqueren. Die Zäune seien dann eher wirkungslos.
Leute missachten Absperrungen und Verbote
Im Kreis Mainz-Bingen sind nach Auskunft einer Sprecherin bisher keine Vandalismus-Fälle an den dortigen Elektrozäunen bekannt. Allerdings würden Leute leider immer wieder Verbotsschilder und Absperrungen missachten, zum Beispiel im Oppenheimer Wäldchen. Menschen hätten dort Absperrzäune zur Seite geräumt und die Wege trotzdem genutzt. Auch Hunde würden trotz Leinenpflicht weiterhin frei herumlaufen.
Die Verbote für die Bevölkerung werden von den Ordnungsämtern der jeweiligen Gemeinden kontrolliert. Wer erwischt wird, wenn er zum Beispiel eine Absperrung ignoriert oder seinen Hund nicht anleint, dem droht ein Bußgeld.
Bevölkerung muss mithelfen Appell der Behörden in Rheinhessen: Schweinepest nicht unterschätzen
Die Behörden in Rheinhessen versuchen mit verschiedenen Maßnahmen, die Afrikanische Schweinepest einzudämmen. Die Bevölkerung müsse aber auch mithelfen.
Warnung vor katastrophalen Folgen durch Schweinepest
Sollte es nicht gelingen, die Afrikanische Schweinepest in Rheinhessen einzudämmen, hätte das laut einem Sprecher des Kreises Mainz-Bingen katastrophale Folgen. Denn es gehe nicht nur darum, den Schweinen das Leid zu ersparen, an der Viruserkrankung zu sterben. Eine weitere Ausbreitung der Tierseuche könne auch finanzielle Schäden in Millionenhöhe verursachen - etwa für Betriebe in der Schweinezucht und generell in der Landwirtschaft. Außerdem könnten dann noch viele andere Lebensbereiche stärker eingeschränkt werden.
Schon jetzt müssen zahlreiche Vereine in Rheinhessen mit Einschränkungen wegen der Schweinepest-Bekämpfung klarkommen. Beispielsweise in Oppenheim: dort darf der Anglerverein nicht mehr ans Ufer des Weihers, ein Bogenschützenverein kann nicht mehr an üblicher Stelle trainieren und auch ein Segelverein ist in seinem Betrieb eingeschränkt.