Es ist trocken und das macht vielen jungen Wildtieren zu schaffen. Im Tierheim in Mainz müssen sie aufgepäppelt werden.
Sie fallen aus Nestern oder haben keine Kraft mehr: Junge Gartenschläfer, Igel, Graugänse, Enten oder Eichhörnchen. Wenn sie gefunden werden, landen sie meist im Tierheim. In Mainz müssen derzeit 18 junge Wildtiere mit der Flasche gefüttert werden. "Sie fressen bis zu zehn Mal am Tag", sagt Pflegerin Dagmar Diehl. Manche Tiere nimmt sie deshalb nachts mit nach Hause.
Viele Jungtiere dürfen angefasst werden
Wegen der anhaltenden Trockenheit finden die Tiere zu wenig Wasser. "Wenn sie hier abgegeben werden, sind sie oft dehydriert und sehr dünn", erzählt Dagmar Diehl. Wer junge Wildtiere finde, dürfe sie in der Regel auch anfassen. "Eichhörnchen zum Beispiel gehen gezielt auf Menschen zu, wenn sie Hilfe brauchen", sagt die Tierpflegerin. Auch Vögel oder Igel dürfe man anfassen. Lediglich Rehkitze oder junge Feldhasen werden von den Eltern nicht mehr angenommen, wenn sie nach Menschen riechen.
Wildvögel nicht mit Fleisch füttern
Wenn Jungtiere gefunden werden, haben Menschen oft den Reflex, die Kleinen zu füttern. Wer sich damit nicht auskennt, sollte das aber lieber lassen, raten Tierschützer. "Viele Fund-Tiere wurden regelrecht fehlernährt", sagt die Mainzer Tierpflegerin. So seien junge Wildvögel in Mainz beispielsweise mit Hackfleisch gefüttert worden. "Auch Haferschleim oder Haferflocken mit Milch können für die Tiere tödlich werden. Denn sie können das nicht verdauen."
Wenn man den Wildtieren in der Stadt oder auf dem Land etwas Gutes tun möchte, dann kann man im Garten oder auf dem Balkon Schalen mit Wasser füllen. Solche Wasserstellen seien jetzt im Sommer für alle Wildtiere sehr wichtig, so Diehl.