Bei sommerlichen Temperaturen kann das Auto zur Hitzefalle für Tiere werden, die im Auto zurückbleiben, weil ihre Besitzer mal eben einen Kaffee trinken oder zum Shoppen gehen.
Das Innere eines in der Sonne abgestellten Fahrzeuges kann sich schnell stark erhitzen. Tiere, die im Fahrzeug zurückgelassenen werden, können so schnell in Lebensgefahr geraten, erklärt Birgitt Thiesmann von der Tierschutzstiftung "Vier Pfoten".
Wie kann ich dem Tier helfen?
Wer einen Hund im Fahrzeug entdeckt, der bei den Temperaturen leidet und helfen möchte, der sollte als Erstes versuchen einzuschätzen, wie dringlich die Situation ist. Wenn die Situation noch einen gewissen Handlungsspielraum lässt, könnte man versuchen, die Halter im direkten Umfeld des Wagens ausfindig zu machen. Steht der Wagen auf einem Supermarktparkplatz, könnte man versuchen, den oder die Halter im Supermarkt ausrufen zu lassen.
Ist das aufgrund der Dringlichkeit der Situation nicht möglich und es besteht sofortiger Handlungsbedarf, empfiehlt Birgitt Thiesmann von "Vier Pfoten", Zeugen herbeizurufen, die die Dringlichkeit der Situation bezeugen können und gegebenenfalls Bilder oder Videos von der Situation machen können. Bereits bei Temperaturen ab 26 Grad Celsius dauert es nicht lang, bis ein Auto sich auf bis zu mehr als 50 Grad aufheizt.
Dann sollten unbedingt Feuerwehr und Polizei informiert werden, bevor die Scheibe des Fahrzeugs eingeschlagen wird oder man sich anderweitig Zugang zu dem Fahrzeug verschafft, um das Tier aus der Situation zu befreien.
"Da bin ich auf der rechtlich sicheren Seite, wenn ich das Tier rette", erklärt Birgitt Thiesmann im SWR1 Interview. Wer dem Tier helfen möchte, der braucht auch "keine Angst zu haben, dass einem da irgendwas passiert. Man wird da nicht rangezogen für irgendwelche Schäden", versichert sie.
Was passiert nach der Rettung des Tieres?
Wenn wir ein Tier tatsächlich aus der lebensbedrohlichen Situation retten konnten, braucht der Körper des überhitzten Tieres auch noch Sofortmaßnahmen, um das Tier wieder auf "Normaltemperatur" zu bringen.
Als erste Maßnahme sagt Birgitt Thiesmann: "Natürlich sofort in den Schatten". Darüber hinaus sollte man dem Tier selbstverständlich auch Wasser anbieten.
Wichtig ist aber auch, dass der Körper des Tieres nicht zu schnell zu stark runtergekühlt wird. Wenn wir das überhitzte Tier einfach mit kaltem Wasser übergießen, droht dem Tier ein Herzinfarkt. Lieber langsam und vorsichtig mit dem Runterkühlen beginnen. Zum Beispiel kann man damit beginnen, die Pfoten und Beine mit einem nassen Tuch zu befeuchten oder den Hund mit einem nassen lauwarmen Handtuch bedecken.
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Was kann dem Hundehalter drohen?
Wenn ein Halter seinen Hund trotz der Hitze einfach im Auto lässt und das Auto auch verlässt, dann kann einem Hundehalter "Absicht" unterstellt werden, sagt Birgitt Thiesmann – und das kann mehr als nur teuer werden.
Es handelt sich dabei um "eine fahrlässige Behandlung eines Wirbeltiers", sagt sie, die mit einem Bußgeld von bis zu 25.000 Euro Strafe oder sogar einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren geahndet werden kann.
Das Interview führte SWR1 Moderator Hanns Lohmann.
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