In Rheinland-Pfalz wurden im vergangenen Jahr laut Innenministerium 50 Geldautomaten gesprengt. Die Sparkasse Rhein-Nahe will es den Tätern künftig schwerer machen.
Er riecht zwar, ist aber nicht giftig: Der Nebel, um den es geht, soll Täter davon abhalten, Geldautomaten zu sprengen.
So funktioniert die Nebel-Methode in der Bank
In vielen Banken sind die Vorräume oder Häuschen, in denen die Geldautomaten stehen, nachts inzwischen abgeschlossen. Wenn jetzt versucht wird, dort einzubrechen, dann wird das Sicherheitssystem über Bewegungsmelder ausgelöst. Die Täter werden eingenebelt. Und das, so die Experten, passiert binnen Sekunden.
Täter sollen die Orientierung verlieren
Im besten Fall sehen Diebe und Einbrecher dann so wenig, dass sie erst gar kein Sprengmittel anbringen können. Oft wird in die Automaten explosives Gas eingeleitet. Das ist nicht nur gefährlich, sondern richtet auch in Rheinland-Pfalz Schäden in Millionenhöhe an. Auch die Gebäude, in denen sich die Automaten befinden, werden oft sehr stark beschädigt.
Polizei registriert 50 Fälle Gesprengte Geldautomaten in RLP: Rekordschäden im Jahr 2023
Durch gesprengte Geldautomaten ist in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr ein Schaden in Millionenhöhe entstanden. Das Innenministerium spricht von 50 Fällen im ganzen Jahr.
Die Sparkasse Rhein-Nahe möchte sich nun besser gegen Banden wappnen, die sich auf die Sprengung von Geldautomaten spezialisiert haben. Denn in den vergangenen beiden Jahren wurden vier Geldautomaten gesprengt - in einem weiteren Fall blieb es bei einem Versuch. Nun setzt die Bank auf die Nebel-Methode, die am Mittwochnachmittag im Vorraum der Filiale in Bad Kreuznach getestet wurde.
Weitere Geldautomaten sollen gesichert werden
Nach Angaben der Sparkasse soll nach und nach ein Großteil ihrer Geldautomaten so besser gesichert werden. Ende Juni sollen die Vorrichtungen in Betrieb gehen. Zusätzlich würde weitere Sicherheitstechnik eingesetzt - beispielsweise auch eine, die im Falle einer Sprengung das Geld im Automaten einfärbt. Das passiert, wenn Täter sich mit roher Gewalt an dem Automaten zu schaffen machen.
Die Sparkasse Rhein-Nahe betreibt nach eigenen Angaben derzeit 50 Geldautomaten. Das Gebiet erstreckt sich etwa zwischen Kirn und Ingelheim. Bis Ende Juni sollen diese Geldautomaten mit der Nebel-Technik ausgestattet sein und dann erst wird "scharf gestellt". Derzeit läuft noch eine Testphase.
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