Bäche ausgetrocknet, Buchen leiden

Trockenheit im Soonwald: So bleibt das Wasser im Wald

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Autor/in
Sibylle Jakobi

Das Forstamt Soonwald hat sich was einfallen lassen, um möglichst viel Regenwasser im Wald zu halten. Freiwillige und Schulklassen helfen mit. 

Es hat viel geregnet im Frühjahr. Für den Wald aber war es nicht genug. Schon zum Sommerbeginn sind die ersten Bäche im Wald trocken. Auch die alten Buchen haben zu wenig Wasser abbekommen, sie zeigen Schäden und sterben ab.  

Jugendliche schneiden Teich frei, um Soonwald feucht zu halten 

Auch deshalb packen Freiwillige vom Verein Bergwaldprojekt gerade kräftig an. Schülerinnen und Schüler der achten Klasse aus dem baden-württembergischen Engelberg schneiden einen Teich im Soonwald frei. "Wenn der Teich verlandet, wird das Wasser nicht mehr zurückgehalten und fließt hier nach unten", erklärt Emil. Die Bäume und anderes Gewächs ringsum müssen also weg, damit der Teich nicht austrocknet. 

Die Schülerinnen und Schüler sind sehr engagiert und finden es super, hier mitanzupacken. Sarah beispielsweise sagt: "Ich finde es ein richtig tolles Projekt, weil wir auch der Umwelt helfen." Und Klara ergänzt: "Man sieht ja, wie schlimm das ist mit der Klimakatastrophe (…) ich finde es sehr, sehr gut, dass wir das jetzt hier machen." 

Alte Preußengräben im Soonwald sollen zugeschüttet werden 

An anderer Stelle im Soonwald muss schweres Gerät ran. Mit Baggern werden Versickerungsgräben ausgehoben oder Gräben von den Wegen in den Wald gezogen, um das Wasser dorthin zuführen. 

Der Soonwald ist mit mehr als 1.000 Kilometer langen alten Gräben durchzogen. Sie wurden vor mehr als 250 Jahren von den Preußen angelegt, um das Wasser abzuleiten. Damals war es hier zu nass. Jetzt gelte es, das umzukehren, so Förster Michael Veeck. 

In den vergangenen Wochen haben Freiwillige im Rahmen des Bergwaldprojekts auch einige der alten Gräben im Wald verschlossen. Dort kommen keine Maschinen hin. "Das werden wir in 100 Jahren nicht schaffen, das von Hand zu verschließen", sagt der Förster. An den wichtigsten Stellen aber werde das getan.  

Steine schützen vor Überschwemmungen  

Das komplette Wasserableitungssystem im Soonwald soll Schritt für Schritt verändert werden. Dazu wurden in den vergangenen Wochen auch 100 sogenannte Rigolen an Waldwegen aufgebaut. Rigolen sind aufgeschüttete grobe Steine, in denen das Regenwasser unter die Wege läuft. Dann kann es langsam im Wald versickern.  

Damit soll verhindert werden, dass das Wasser insbesondere bei Starkregen über die Wege abfließt. Es soll im Wald bleiben. Gleichzeitig schütze das auch die Orte unterhalb des Soonwalds vor Überschwemmungen, sagt Veeck: "Wir wollen auf jeden Fall verhindern, dass bei Starkregen das Wasser wie auf großen Wasserautobahnen aus dem Wald herausläuft". 

"Wir können nicht einfach den Kopf in den Sand stecken, wir müssen etwas dagegen tun".  

Es ist ein Mammutprojekt, das sich das Forstamt Soonwald vorgenommen hat. Der Klimawandel sei längst da, so der Förster. Aber: "Wir können nicht einfach den Kopf in den Sand stecken, wir müssen etwas dagegen tun".  

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