Bulimie, Magersucht, Binge Eating - wer daran erkrankt, braucht Hilfe. Die Rheinhessen-Fachklinik Mainz hat jetzt eine neue Station eröffnet, um mehr Kinder und Jugendliche unterstützen zu können.
Das Gebäude der Psychiatrie für Kinder und Jugendliche am Fuße des Mainzer Stadtteils Hartenberg ist in den vergangenen zwei Jahren erweitert worden - und jetzt mit einem halben Jahr Verzögerung aufgrund von Materialengpässen fertig geworden. Auf das bestehende Gebäude wurde ein weiteres Stockwerk aufgesetzt. Fünf Millionen Euro hat die neue Etage gekostet, die Hälfte übernimmt das Land.
Immer mehr Kinder und Jugendliche mit Essstörungen
Jetzt können mehr Behandlungen angeboten werden - und die seien dringend nötig, heißt es von der Rheinhessen-Fachklinik. Essstörungen rangierten dort mittlerweile an dritter Stelle hinter Aufmerksamkeitsstörungen und Depressionen. Vor wenigen Jahren sei das noch nicht der Fall gewesen.
Bulimie und Co: Vor allem ein Problem bei Mädchen
Die meisten Patientinnen und Patienten mit Essstörungen seien Jugendliche in der Pubertät, darunter 90 Prozent Mädchen, so ein Sprecher der Klinik. Es gebe aber auch schon zehn- oder elfjährige Kinder, die in der Klinik aufgenommen würden. In der neuen Station für junge Menschen mit Essstörungen gibt es unter anderem einen geschützten Therapiegarten auf der Dachterrasse.
Zehn Betten und eine Therapieküche
Die Klinik behandelt Kinder und Jugendliche ambulant oder nimmt sie stationär auf. Dafür gibt es zehn Betten auf der neuen Station. Das Setting der Station sei speziell für Patienten mit Essstörungen entwickelt worden, so Chefarzt Dr. Michael Huss. "Natürlich gehört eine Therapieküche zum Pflichtprogramm für eine solche Station." Außerdem gebe es Geräte, um den Schlaf der Patientinnen und Patienten zu überwachen.
Die Rheinhessenfachklinik Mainz verfügt auch über ein Kinderneurologisches Zentrum sowie ein Zentrum für Erwachsene mit Behinderung. Sie gehört zum öffentlich-rechtlichen Landeskrankenhaus Andernach.
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