Am 12. Februar ist in Mainz OB-Wahl. Sieben Kandidaten gehen ins Rennen. Eine davon ist Manuela Matz. Wir begleiten die CDU-Kandidatin im Wahlkampf.
Der Tag fängt bei Manuela Matz früh an. Um halb acht trifft sie sich mit ihrem Team vor dem Mainzer Hauptbahnhof. Ausgestattet mit einem kleinen Rollwägelchen, Äpfeln und Flyern. Eine Straßenbahn hält vor dem Bahnhof, Menschen laufen zügig auf den Eingang zu. Manuela Matz geht auf einige davon zu und fragt: "Darf ich Ihnen ein Äpfelchen mitgeben?" Für mehr ist keine Zeit, die Leute sind in Eile.
Wahlkampf am Bahnhof herausfordernd
Immer wieder laufen Menschen einfach an Manuela Matz vorbei, beachten sie gar nicht. Sie drängt sich den Menschen nicht auf, wirkt oft zurückhaltend. Das Desinteresse nehme sie aber nicht persönlich, erklärt sie.
Manuela Matz bezeichnet sich selbst als Tierliebhaberin
Mit zwei Männern kommt die CDU-Frau dann aber doch ins Gespräch, denn die beiden haben einen Hund dabei. Sie gibt dem Hund Leckerlis. Die habe sie immer in ihrer Tasche, erzählt sie. Matz bezeichnet sich als Tierliebhaberin, hat selbst zwei Hunde. Als Oberbürgermeisterin plane sie, eine Hundewiese in Mainz zu schaffen.
Wohnungslos in Mainz: Matz fragt nach
Mit einem weiteren Mann unterhält sich Manuela Matz auch noch länger. Es geht um das Thema Wohnungslosigkeit. Sie nimmt sich Zeit zum Zuhören, fragt viel nach. Obwohl sie in dieser Zeit keine Flyer an potenzielle Wähler und Wählerinnen verteilen kann.
Nach knapp einer Stunde ist die Verteilaktion vorbei, Manuela Matz rollt mit ihrem Wägelchen zufrieden davon.
Podiumsdiskussion mit Schülern und Schülerinnen
Ein anderer Morgen, ein anderer Ort: Heute beginnt der Tag von Manuela Matz mit Schüler-Geschrei im Mainzer Willigis-Gymnasium. Alle OB-Kandidaten und -Kandidatinnen sind zu einer Podiumsdiskussion zum Thema Bildung und Mobilität eingeladen.
1-Euro-Ticket für Mainz
Die CDU-Kandidatin will ein 1-Euro-Einzelticket für Busse und Bahnen und ein Familienticket für 365 Euro im Jahr einführen, erklärt sie den Schülern und Schülerinnen. Bezahlen will sie das durch Wirtschaftsförderung und die Ansiedlung eines Öko-Tech-Clusters.
Themen, die für Manuela Matz als Wirtschaftsdezernentin der Stadt Mainz Alltagsgeschäft sind, bei denen sie aus sich herauskommt.
Nach der Podiumsdiskussion reiht sich Termin an Termin: ein Interview mit der deutsch-türkischen Akademie, Gespräche mit dem Vorstand des Hildegard Hauses und dem Mainzer Flüchtlingsrat. Für eine Mittagspause ist keine Zeit. "Ich habe mir ein paar Brezeln ins Auto gelegt", sagt Manuela Matz pragmatisch. So beschreibt sie auch ihren Politikstil.
Wahlkampf und Dezernatsleitung bedeuten Doppelbelastung
Neben dem Wahlkampf arbeitet Manuela Matz weiterhin als Wirtschaftsdezernentin der Stadt Mainz. Klar sei die Doppelbelastung anstrengend, sagt sie, an Wahlkampf-Tagen mit vielen Terminen nehme sie sich deshalb Urlaub. Ihre Motivation, etwas in Mainz zu verändern, sei groß. In den letzten vier Jahren als Mitglied der Verwaltung habe sie gesehen, wo es knirsche, so Matz.
Viele Wünsche und Forderungen an OB-Kandidatin der CDU
Veränderungswünsche gibt es viele. Manuela Matz hört sich alle geduldig an. Die Mitarbeiterinnen des Hildegard Hauses wünschen sich Unterstützung beim Umbau des Frauenhauses. Der Mainzer Flüchtlingsrat fordert WLAN in den Unterkünften. Manuela Matz fragt interessiert nach. Mit sozialen Themen beschäftigt sie sich in ihrem Dezernat nur am Rande.
Trotzdem steht ganz oben auf ihrer To-do-Liste, den Personalmangel in Kitas in den Griff zu kriegen. Außerdem will sie mehr Grün in der Stadt. Nach vier Jahren Verwaltung wisse sie, wo die Hebel seien, die man ansetzen müsse, damit man zum Ziel komme. Mit ihrer Kandidatur und als Oberbürgermeisterin wolle sie der Stadt, die sie sehr liebe, in der sie ihre Heimat gefunden habe, etwas zurückgeben.