Rheinhessen ist eine der trockensten Regionen Deutschlands. Und wo es trocken ist, entstehen leichter Brände. Der Mainzer Luftfahrtverein hilft den Feuerwehren aus der Luft.
Pilotin Julia Geck macht den Flugzeugmotor an, rollt auf die Startbahn am Flugplatz in Mainz-Finthen und kurze Zeit später ist ihr kleines Flugzeug auch schon in der Luft. Von hier oben hat sie alles im Blick: den Rheingau, den Ober-Olmer Wald, Ingelheim und auch den Rhein.
Heute sind nirgends Rauch oder Flammen zu sehen. Im Ernstfall würde Julia Geck aber der Flugsicherung, mit der sie in Funkkontakt steht, Bescheid geben.
Deutsche Flugsicherung alarmiert die Feuerwehr
"Ich sage dann, dass ich eine Brandmeldung machen möchte, nenne der Flugsicherung mein Kennzeichen und die sehen mich und meine Position dann auf dem Radar", so die Pilotin.
Die Flugsicherung stellt dann noch einige Fragen. Zum Beispiel ob Einsatzkräfte zu sehen sind, wie hoch die Flammen sind oder welche Farbe der Rauch hat. Dann alarmiert sie die Feuerwehr.
Feldbrand in Heidesheim durch Pilot entdeckt
Julia Geck hat selbst noch keinen Brand gemeldet, während sie geflogen ist. Aber ein Kollege von ihr. "Jemand vom Platz hat letztes Jahr einen Feldbrand unten in Heidesheim gemeldet. Die Feuerwehr konnte dann ausrücken und den Brand löschen", erzählt die Pilotin.
Letztes Jahr habe es durch den sehr trockenen Sommer mehr Brände gegeben als dieses Jahr, so der Eindruck von Julia Geck. Trotzdem ist die Mithilfe der Piloten und Pilotinnen immer gefragt. Denn Rheinhessen ist eine der trockensten Regionen Deutschlands.
Der Verein wurde sogar offiziell von der Mainzer Berufsfeuerwehr gebeten, Ausschau nach Feuern zu halten, erzählt Julia Geck. Besonders achten die Piloten und Pilotinnen auf den Ober-Olmer Wald.
"Es ist eine Passion"
Seit zehn Jahren fliegt Julia Geck mittlerweile. Es sei trotzdem immer noch jedes Mal aufregend, wenn sie mit dem Flugzeug abhebe. "Es ist immer ein toller Moment, es ist eine Passion, ich lebe dafür", sagt sie begeistert.
Schon als kleines Kind war sie fasziniert von Flugzeugen. Sie habe immer in den Himmel geschaut, wenn ein Flugzeug am Himmel war und hätte am liebsten selbst darin gesessen.
Leidenschaft fürs Fliegen und gleichzeitig helfen
Ihre Leidenschaft fürs Fliegen jetzt auch noch mit einem nützlichen Ehrenamt zu verbinden, findet die Pilotin toll. Aus der Luft bei der Brandbekämpfung zu helfen, ist für sie selbstverständlich.
Nach 20 Minuten in der Luft setzt Julia Geck dann zum Landeanflug an und es geht wieder zurück zum Flugplatz in Mainz-Finthen. Zum Glück ohne gesichtetes Feuer.
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