Der Frühling lockt und auf die Wanderer in Rheinhessen warten ganz besondere Highlights: Die Weinautomaten. Seit der Corona-Pandemie findet man sie in der Region immer öfter.
Die Weinautomaten laden zum Rasten ein und versorgen die Wanderer mit allem, was sie bei einer Weinwanderung brauchen. Im rheinhessischen Hügelland gibt es inzwischen einige von ihnen, auch im Ingelheimer Stadtteil Großwinternheim. Dort kann man sich aus dem Vinomat zu einer guten Flasche Wein auch gleich noch die Gläser holen. Im Angebot hat der Automat zum Beispiel Riesling, Weißburgunder, Sauvignon blanc oder Weinschorle und natürlich auch Mineralwasser.
Um an die Getränke zu kommen, muss man nachweisen, dass man über 18 Jahre alt ist. Dafür braucht man entweder seinen Personalausweis oder seinen Führerschein. Bezahlen kann man am Automaten des Weinguts Singer-Fischer nur mit einer Bankkarte. Andere akzeptieren auch Bargeld.
Die Vinomaten kühlen die Getränke und sind an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr nutzbar. In Großwinternheim steht er am Startpunkt einer Hiwweltour, einer der neun Rundwanderwege der Weinregion Rheinhessen.
Weinautomat lockt Wanderer an
Siefersheim hat schon seit zwei Jahren einen Weinautomaten in der Nähe des Weinguts St. Martinshof. Winzerin Mirjam Schnabel sagt, die Wanderer kommen vorbei und füllen sich am Automaten ihre Rucksäcke.
Auch außerhalb der Freiluftsaison werde der Automat genutzt, zum Beispiel von Einheimischen, die sich abends nur mal eine Flasche Wein holen wollen und deswegen nicht extra im Weingut klingeln wollen.
Viel Bürokratie bevor Weinautomat genehmigt wird
Die Hürden, die man nehmen müsse, um so einen Weinautomaten aufstellen zu können, seien ziemlich hoch. Jungwinzer Singer-Fischer hatte mit vielen Behörden zu tun.
Und dann seien da noch die Anschaffungskosten. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz liegt die Preisspanne bei den Automatenherstellern zwischen 8.000 und 20.000 Euro. Mirjam Schnabel sagt, natürlich bekomme man diese Investitionen mit dem Verkauf der Weine aus den Vinomaten nicht wieder rein. Trotzdem rentiere er sich für sie in Siefersheim, denn er mache ihr Weingut bekannter. Und manch einer, der den Wein aus dem Automaten probiert hätte, sei danach in den Hof gekommen und habe mehr davon gekauft.