Zwei betrunkene junge Männer sind am Donnerstagabend am Mainzer Winterhafen in den Rhein gesprungen. Als sie aus dem Hafen heraus schwimmen wollten, wurden sie von der Polizei aus dem Wasser gezogen.
Das könnte für die beiden 23-Jährigen teuer werden. Nach Angaben der Polizei werden ihre Einsätze normalerweise nicht in Rechnung gestellt. Auftrag der Polizei sei die Gefahrenabwehr oder die Strafverfolgung und niemand, der Hilfe benötige, sollte sich Gedanken um mögliche Kosten machen müssen. Anders sehe es bei Einsätzen aus, die "mutwillig ausgelöst werden".
Männer wollten vom Winterhafen Mainz in den Hauptfluss schwimmen
So wie gestern Abend: Gegen 19:40 Uhr waren die zwei Männer am Winterhafen ins Wasser gesprungen. Kurz bevor sie in den Hauptrhein schwimmen wollten, wurden sie von einer Streife der Wasserschutzpolizei aufgehalten. Die Polizisten hätten sofort gemerkt, dass die beiden Männer betrunken waren. Sie hätten schon "deutliche motorische Einschränkungen" gehabt. Da beide nicht bereit oder, so die Polizei, "möglicherweise auch nicht mehr in der Lage waren, aus dem Wasser zu kommen", wollten die Polizisten beide herausziehen.
Zu betrunken, um aus dem Rhein zu kommen
Das gestaltete sich aber ziemlich schwierig. Laut Polizei haben die beiden nicht "mitgewirkt". Als die Polizisten versuchten, sie vom Ufer an Land zu ziehen, seien sie immer wieder ins Wasser gefallen. Nur unter "maximaler Kraftanstrengung" sei es gelungen, die beiden herauszuziehen. Als sie letztendlich im Trockenen waren, habe die Polizei sie aufgefordert, ihren Platz auf der Liegewiese zu verlassen und ihren Müll mitzunehmen. Auch das hätten die beiden unter Gelächter "unnötigerweise in die Länge gezogen". Da sie keine Ausweise dabei hatten, mussten sie mit auf die Polizeiwache.
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Strafe für Polizeieinsatz berechnet sich individuell
Für den Einsatz der Polizei müssen die beiden Männer 280 Euro bezahlen. Ein Sprecher der Polizei sagte, die Höhe errechne sich immer individuell. Jeder Beamte koste pro Stunde 70 Euro. Bei dem Einsatz am Donnerstagabend seien vier Polizisten dabei gewesen, zwei an Land und zwei von der Wasserschutzpolizei. Grundsätzlich könnten solche Rettungsaktionen aber auch deutlich teurer werden, etwa wenn ein Hubschrauber angefordert werden müsse.
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