Jedes Jahr ertrinken Menschen, weil sie den Rhein unterschätzen. Der Polizei in Mainz ist das Thema so wichtig, dass sie zum Beginn der Badesaison erneut vor den Gefahren warnt.
Es vergeht kein Sommer, in dem nicht Menschen im Rhein ums Leben kommen. Denn der Fluss birgt ganz unterschiedliche Gefahren. Man kann abgetrieben werden, von einer Welle erwischt oder in einem Strudel nach unten gezogen werden.
Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte versuchen dann, rechtzeitig am Unfallort zu sein. Häufig gelingt ihnen das, aber manchmal kommt die Hilfe auch zu spät. Allein in Rheinhessen sind laut Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im vergangenen Jahr vier Menschen ertrunken.
Gefahren im Rhein werden oft unterschätzt
Mit dem Schrecken kamen dagegen zwei Männer und eine Frau im Alter zwischen 19 und 20 Jahren davon, die vergangene Woche morgens aus Spaß im Rhein schwimmen waren.
Nach Angaben der Polizei unterschätzten sie die Strömung. "Glücklicherweise trieben sie an einen nahegelegenen Steg und konnten sich dort an einer Eisenkette aus dem Wasser ziehen", schrieb die Polizei und nahm den Fall zum Anlass, um noch einmal ausdrücklich davor zu warnen, im Rhein zu schwimmen.
Gegen die Strömung im Rhein kann man kaum anschwimmen
Die Polizei schreibt weiter: "Bei gefährlichen Strömungen wirkt der Sog so stark, dass er selbst geübte Schwimmerinnen und Schwimmer bis auf den Grund zieht."
Die Strömungen seien unberechenbar und meist nicht zu erkennen. Sollte man trotzdem einmal hineingeraten, rät die Polizei, niemals dagegen anzukämpfen. "Besser ist es, mit der Strömung zum Ufer zu schwimmen."
Städte am Rhein wie Worms, Koblenz und Köln warnen ebenfalls
Da jeden Sommer Menschen im Rhein ertrinken, wird auch woanders vor den Gefahren gewarnt. In Worms wurden bereits Warnschilder am Flussufer aufgestellt.
In Koblenz hat die DLRG im vergangenen Jahr davor gewarnt, in Rhein und Mosel zu schwimmen. Der Vorsitzende der Koblenzer DLRG-Ortsgruppe, Bernd Kasper, sagte, die Menschen trauten sich beim Schwimmen in Flüssen zu viel zu. An Rhein und Mosel sehe man immer wieder Buhnen oder Kribben. Das sind Landzungen, die in den Strom ragen. Diese vermittelten eine trügerische Sicherheit.
Und auf der Homepage der Stadt Köln steht: "Ebbe und Flut innerhalb weniger Minuten: Stromaufwärts fahrende Schiffe saugen das Wasser vor ihnen an. Wellen von großen Schiffen können arglos im Wasser stehende Menschen umwerfen und in die gefährliche Strömung treiben."