Dustin Best ist stellvertetender Filialleiter eines Zeitschriftenladens: Bahnstreik trifft Läden am Mainzer Hauptbahnhof

Lokführer-Ausstand

Bahnstreik trifft Läden am Mainzer Hauptbahnhof

Stand
Autor/in
Tjada Huchtkötter
Onlinefassung
Stefan Schmelzer
Stefan Schmelzer ist Reporter im SWR Studio Mainz

Der aktuelle Bahnstreik bedeutet nicht nur für Fahrgäste Stillstand. Auch für die Mitarbeitenden in den Geschäften am Mainzer Bahnhof werden die kommenden sechs Tage wohl sehr ruhig. Einige Mitarbeitende berichten.

Normalerweise ist in dem Zeitschriftenladen "Relay" am Mainzer Hauptbahnhof immer viel Betrieb. Fahrgäste der Bahn vertreiben sich hier ihre Wartezeit, stöbern nach Büchern oder kaufen Zeitschriften für ihre Reise. In den kommenden sechs Tage wird es hier allerdings eher wenig Kundschaft geben.

Dustin Best ist stellvertretender Filialleiter des Zeitschriftenladens und wird in den nächsten Tagen nicht nur die Kundschaft vermissen. Auch einige seiner Beschäftigten werden es schwer haben, zur Arbeit zu kommen, sagt er.

Es werden schwierige und langweilige Tage.

Viel Personal kommt laut Best von außerhalb, aus Rüsselheim zum Beispiel. Und da die S8 auch nicht fahre, werde es ein bisschen schwierig.

Sicher ist aber, der Zeitschriftenladen wird in den nächsten Tagen offen bleiben. Laut Dustin Best haben somit die Leute, die in den Zügen unterwegs sind, die nicht bestreikt werden, immerhin noch die Möglichkeit bei ihm einkaufen zu gehen. Trotzdem würden es recht schwierige und vor allem langweilige Tage werden, so Dustin Best. 

RLP

Lokführer-Ausstand bis Montag Stillstand - Wie Pendler in Rheinland-Pfalz vom Streik bei der Bahn betroffen sind

Der Streit zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Bahn ist in der nächsten Runde. Seit der Nacht auf Mittwoch streiken die Lokführer im Personenverkehr. Auch viele Züge in RLP fallen aus.

SWR Aktuell Rheinland-Pfalz SWR RP

Wut auf die Deutsche Bahn

Dass das Bahnpersonal streikt, kann er persönlich nachvollziehen. Was er nicht nachvollziehen kann, ist, dass die Deutsche Bahn den Lokführern und Lokführerinnen nicht entgegenkomme:

So langsam kommt Wut auf. Nicht auf die Zugführer, sondern auf den Herrn, der das alles (Deutsche Bahn) leitet.

Vom Streik betroffen seien ja vor allem die, die zur Arbeit müssten oder die, die aus dem Urlaub wieder zurück nach Hause wollten. Dass die Deutsche Bahn hier nicht einlenkt, versteht der stellvertretende Filialleiter nicht. Aus seiner Sicht will der Chef der Deutschen Bahn kurz vor seiner Rente nochmal "seinen Mann stehen".

Blumenladen am Mainzer Hauptbahnhof bleibt auf

Recht ratlos blickt auch Cennet Sincer auf die nächsten Tage. Sie ist Angestellte im Blumenladen "Rosentraum" und wird an vier der sechs Tage hier im Laden sein. "Was sollen wir denn machen - einfach warten. Weil einer muss ja hier im Laden sein."

Cennet Sincer arbeitet im Blumenlasden: Bahnstreik trifft Läden am Mainzer Hauptbahnhof
Cennet Sincer hat zwar Verständnis für die streikenden Lokführer, sie fürchtet aber auch, dass kaum Kunden in den Blumenladen am Mainzer Hauptbahnhof kommen werden.

Den Laden schließen könne sie nicht. Cennet Sincer findet es zwar richtig, dass die Lokführer und -führerinnen für ihre Rechte kämpfen. Allerdings koste so ein Streik die Läden am Bahnhof viel Geld – man verkaufe wenig bis gar nichts bei laufenden Betriebskosten, so Sincer.

Einige Ladenbesitzer bleiben gelassen

Im Gegensatz dazu, wirkt Arian Watto, der die Mode-Boutique "Chic-y-micci" besitzt, recht gelassen. Er habe im Vergleich zu anderen Läden am Bahnhof kaum Laufkundschaft: "Für mich wird der Streik eher weniger Auswirkungen haben, weil ich viel Stammkundschaft habe."

Watto kann sich aber gut vorstellen, dass andere Geschäften unter dem Streik leiden, weil am Bahnhof kaum einer unterwegs sein wird.

Mehr zum Streik der Lokführer

Rheinland-Pfalz

Wirtschaftsexperten befürchten Milliarden-Schaden So wirkt sich der Bahnstreik auf Unternehmen in RLP aus

Firmen in RLP, die Waren per Bahn befördern, können Einschränkungen durch den Streik nur teils ausgleichen. Der Wirtschaft drohen große Schäden.

SWR Aktuell am Vormittag SWR Aktuell

Mainz

Produktion läuft weiter Güterverkehr der Firma Schott in Mainz kaum von Bahnstreik betroffen

Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) verstärkt den Druck und will den Verkehr auf der Schiene diesmal sechs Tage lang lahmlegen. Davon betroffen ist auch der Güterverkehr. Welche Auswirkungen hat das auf die Region?

SWR4 am Nachmittag SWR4

RLP

Lokführer-Ausstand bis Montag Stillstand - Wie Pendler in Rheinland-Pfalz vom Streik bei der Bahn betroffen sind

Der Streit zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Bahn ist in der nächsten Runde. Seit der Nacht auf Mittwoch streiken die Lokführer im Personenverkehr. Auch viele Züge in RLP fallen aus.

SWR Aktuell Rheinland-Pfalz SWR RP