Der aktuelle Bahnstreik bedeutet nicht nur für Fahrgäste Stillstand. Auch für die Mitarbeitenden in den Geschäften am Mainzer Bahnhof werden die kommenden sechs Tage wohl sehr ruhig. Einige Mitarbeitende berichten.
Normalerweise ist in dem Zeitschriftenladen "Relay" am Mainzer Hauptbahnhof immer viel Betrieb. Fahrgäste der Bahn vertreiben sich hier ihre Wartezeit, stöbern nach Büchern oder kaufen Zeitschriften für ihre Reise. In den kommenden sechs Tage wird es hier allerdings eher wenig Kundschaft geben.
Dustin Best ist stellvertretender Filialleiter des Zeitschriftenladens und wird in den nächsten Tagen nicht nur die Kundschaft vermissen. Auch einige seiner Beschäftigten werden es schwer haben, zur Arbeit zu kommen, sagt er.
Viel Personal kommt laut Best von außerhalb, aus Rüsselheim zum Beispiel. Und da die S8 auch nicht fahre, werde es ein bisschen schwierig.
Sicher ist aber, der Zeitschriftenladen wird in den nächsten Tagen offen bleiben. Laut Dustin Best haben somit die Leute, die in den Zügen unterwegs sind, die nicht bestreikt werden, immerhin noch die Möglichkeit bei ihm einkaufen zu gehen. Trotzdem würden es recht schwierige und vor allem langweilige Tage werden, so Dustin Best.
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Wut auf die Deutsche Bahn
Dass das Bahnpersonal streikt, kann er persönlich nachvollziehen. Was er nicht nachvollziehen kann, ist, dass die Deutsche Bahn den Lokführern und Lokführerinnen nicht entgegenkomme:
Vom Streik betroffen seien ja vor allem die, die zur Arbeit müssten oder die, die aus dem Urlaub wieder zurück nach Hause wollten. Dass die Deutsche Bahn hier nicht einlenkt, versteht der stellvertretende Filialleiter nicht. Aus seiner Sicht will der Chef der Deutschen Bahn kurz vor seiner Rente nochmal "seinen Mann stehen".
Blumenladen am Mainzer Hauptbahnhof bleibt auf
Recht ratlos blickt auch Cennet Sincer auf die nächsten Tage. Sie ist Angestellte im Blumenladen "Rosentraum" und wird an vier der sechs Tage hier im Laden sein. "Was sollen wir denn machen - einfach warten. Weil einer muss ja hier im Laden sein."
Den Laden schließen könne sie nicht. Cennet Sincer findet es zwar richtig, dass die Lokführer und -führerinnen für ihre Rechte kämpfen. Allerdings koste so ein Streik die Läden am Bahnhof viel Geld – man verkaufe wenig bis gar nichts bei laufenden Betriebskosten, so Sincer.
Einige Ladenbesitzer bleiben gelassen
Im Gegensatz dazu, wirkt Arian Watto, der die Mode-Boutique "Chic-y-micci" besitzt, recht gelassen. Er habe im Vergleich zu anderen Läden am Bahnhof kaum Laufkundschaft: "Für mich wird der Streik eher weniger Auswirkungen haben, weil ich viel Stammkundschaft habe."
Watto kann sich aber gut vorstellen, dass andere Geschäften unter dem Streik leiden, weil am Bahnhof kaum einer unterwegs sein wird.
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