Wer will sein Geld in die Energiewende vor Ort investieren? So könnte bald ein Aufruf der Stadtwerke lauten. Die wollen, dass sich die Menschen an großen Energiewende-Projekten beteiligen.
Die Menschen in der Vorderpfalz sollen Teil der Energiewende werden - das ist die Idee hinter einer Vereinbarung zwischen den Stadtwerken Speyer und der örtlichen Bürger-Energiegenossenschaft "bINe". Beide Seiten wollen eng zusammenarbeiten. "Unsere Vision ist, kein großes Projekt mehr zu machen, ohne die Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen", sagt Nicolas Schweigert von der Energiegenossenschaft.
Jeder kann mitmachen Römerberg: Bürger gründen Energiegenossenschaft
Solar auf dem Dach und Windrad im Garten? In Römerberg (Rhein-Pfalz-Kreis) wollen Bürger eine Energiegenossenschaft gründen, um gemeinsam Energieprojekte voranzutreiben.
Energiewende: Investition ab 100 Euro möglich
Und das soll so aussehen: Wer sein Geld in die Energiewende-Projekte der Stadtwerke Speyer stecken will, kauft Anteile bei der Energiegenossenschaft. Ein Anteil kostet 100 Euro. "Das Geld kann auf verschiedene Energieprojekte verteilt werden oder - im Besonderen bei größeren Beträgen - auf eins beschränkt werden", erklärt Schweigert. Später sollen auch mögliche Gewinne an die Geldgeber verteilt werden.
Um direkt vor Ort erneuerbare Energie zu erzeugen und damit die Haushalte mit Strom und Wärme zu versorgen, planen die Stadtwerke Speyer zusammen mit Partnern aus Industrie und Forschung mehrere Großprojekte: unter anderem Windräder bei Römerberg und Otterstadt/Waldsee, ein Geothermie-Projekt zusammen mit Schifferstadt und eine Freiflächen-Photovoltaikanlage auf dem Gelände eines Wasserwerks. Zum geplanten Windpark in Otterstadt veranstalten die Stadtwerke Ende Juni eine Infoveranstaltung. Beim Freiflächen-PV-Projekt soll bald der erweiterte Bauantrag eingereicht werden.
Infotag für Bürger Pläne von Schifferstadt und Speyer: 100 Millionen für Geothermie
100 Millionen Euro wollen die Stadtwerke Speyer und Schifferstadt in Geothermie investieren. Beim Infotag in Schifferstadt (Rhein-Pfalz-Kreis) gab es viele Fragen zum aktuellen Planungsstand.
Weg von fossilen Energieträgern, die das klimaschädliche Treibhausgas CO2 erzeugen und hin zu erneuerbaren - das kostet viel Geld: laut Stadtwerke 60 Millionen Euro zum Beispiel der geplante Windpark bei Römerberg. Ein bis zwei Millionen davon will die Bürger-Energiegenossenschaft dazugeben. So jedenfalls der aktuelle Plan: "Das ist schon eine erhebliche Summe, aber es gibt auch schon Menschen, die da ihr Geld anlegen wollen", sagt Nicolas Schweigert.
Infotag für Bürger Pläne von Schifferstadt und Speyer: 100 Millionen für Geothermie
100 Millionen Euro wollen die Stadtwerke Speyer und Schifferstadt in Geothermie investieren. Beim Infotag in Schifferstadt (Rhein-Pfalz-Kreis) gab es viele Fragen zum aktuellen Planungsstand.