Vor dem Landgericht Frankenthal müssen sich zwei Brüder wegen eines groß angelegten Diebstahls von Obst- und Gemüsepfandkisten verantworten. Einige Urteile sind schon gefallen.
Es geht am Landgericht Frankenthal seit Dienstag um Obst- und Gemüsepfandkisten im Wert von fast 1,5 Millionen Euro. Angeklagt sind zwei Brüder im Alter von 20 und 28 Jahren. Sie sollen die Mehrweg-Kisten zum Beispiel von Laderampen von Super- und Großmärkten geklaut und anschließend verkauft haben.
Brüder wegen mehr als 40 Taten angeklagt
Die Staatsanwaltschaft Frankenthal wirft den beiden Männern gewerbsmäßigen Diebstahl, schweren Bandendiebstahl und Bandenhehlerei vor. Insgesamt sind sie für mehr als 40 einzelne Taten angeklagt. Am ersten Prozesstag stand die Lebensgeschichte der Brüder im Mittelpunkt.
Obstkistendiebstahl: Verteidiger hofft auf "Deal"
Manfred Zipper verteidigt den Angeklagten, der aus Sicht der Anklage als Haupttäter gilt. Er widerspricht in vielen Anklagepunkten der Staatsanwaltschaft.
Aus seiner Perspektive könne ein Rechtsgespräch Anfang kommenden Jahres helfen, das Verfahren abzukürzen. Denn die Beweisführung sei aufwendig. Ein Rechtsgespräch eröffnet oft die Möglichkeit eines Deals zwischen Verteidiger und Staatsanwaltschaft.
Teile der mutmaßlichen Bande bereits verurteilt
Davon abgetrennt ist ein weiterer Fall verhandelt worden, ein vierter wird gerade verhandelt. Es soll sich um dieselbe Bande handeln. Ein damals 17-jähriger ist Ende November bereits zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und zwei Monaten auf Bewährung verurteilt worden.
Jüngstes Urteil: Zweieinhalb Jahre Gefängnis
Das dritte Verfahren gegen einen 25-Jährigen begann am Dienstagnachmittag. Das Urteil ist inzwischen gefallen: Das Gericht hat das Bandenmitglied zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt.
Die Staatsanwaltschaft lag mit ihrer Forderung knapp darüber: Sie hatte eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten gefordert.
Monatelange Ermittlungen
Die Bande war im vergangenen Mai nach monatelangen Ermittlungen gefasst worden. Damals hatte die Polizei bei Haus- und Geschäftsdurchsuchungen neben 1.000 Pfandkisten auch Schmuck, Bargeld sowie vier Autos der Tatverdächtigen sichergestellt.
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