In einer weiteren Ludwigshafener Grundschule gibt es laut Stadtverwaltung Probleme. In der Schillerschule müssen voraussichtlich 24 von 141 Erstklässlern die erste Klasse wiederholen. Die Elternvertretung fordert deshalb mehr Lehrer.
Im April sorgte die Gräfenau-Grundschule im Ludwigshafener Hemshof bundesweit für Schlagzeilen: 40 der 130 Erstklässler schaffen voraussichtlich den Übergang in die zweite Klasse nicht. Das ist eine Quote von 31 Prozent. An der Schillerschule im Stadtteil Mundenheim beträgt die Quote "nur" 17 Prozent – ist aber dennoch viel zu hoch, sagt Elternsprecher Thomas Güß.
Bildungsministerium schaltet sich ein Gräfenauschule Ludwigshafen: 40 Grundschüler bleiben sitzen - was sagt die Stadt?
Die Schulleiterin der Gräfenauschule in Ludwigshafen hat vor kurzem Alarm geschlagen: 40 Erstklässler bleiben im Sommer wohl sitzen. Was sagt die Stadtverwaltung?
Der Vater von zwei Kindern, die auf die Schillerschule gehen, weist darauf hin, dass die Schüler besonders intensive Förderung benötigen. 84 Prozent haben einen Migrationshintergrund. Allerdings: Die Klassen an fast allen Ludwigshafener Grundschulen sind laut Güß deutlich größer als im Landesdurchschnitt.
Klassen in Ludwigshafen sind überdurchschnittlich groß
In Rheinland-Pfalz beträgt die durchschnittliche Klassengröße 18,5 Kinder. In Mundenheim an der Schillerschule sind es aber laut Güß 24 Schüler. Die Lehrer haben deutlich mehr zu tun.
Die Stadt Ludwigshafen weist darauf hin, dass es einen Schulsozialarbeiter und Lernpaten gibt. "Die Stadt macht viel", räumt Elternsprecher Güß ein, "aber das nützt alles nichts, wenn wir nicht mehr Lehrer bekommen. Darum muss sich die Landesregierung kümmern."
Elternbeiräte fordern mehr Lehrer
Um das Problem kurzfristig zu lösen, müssten die Klassen doppelt besetzt werden, fordern die Schulelternbeiräte aller Ludwigshafener Grundschulen in einem offenen Brief an die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig. Jeder Klassenlehrer sollte nach den Sommerferien unterstützt werden von einer pädagogischen Hilfskraft.
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Stimmung im Lehrerkollegium ist dennoch gut
Trotz der enormen Belastungen ist die Stimmung im Mundenheimer Lehrerkollegium gut, berichtet Elternsprecher Thomas Güß. Er habe den Eindruck, das Team sei gerne da, Abwanderungs-Tendenzen seien nicht zu erkennen. "Dafür bin ich hochdankbar", sagt er, "denn an einem anderen Schulstandort könnten es die Lehrer fürs gleiche Geld leichter haben."
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